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Alte Historische Fotos und Bilder Wiesendangen
Wappen Wiesendangen

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Geschichte von Wiesendangen in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Wiesendangen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz. Wiesendangen fusionierte auf den 1. Januar 2014 mit Bertschikon.

Wiesendangen liegt angrenzend nordöstlich der Stadt Winterthur. Das Dorfzentrum wird vom Wiesenbach, wie der Riedbach an seinem Oberlauf heisst, durchflossen und entwässert etwa die Hälfte des Gemeindegebiets.

Zum Gemeindegebiet gehören auch die Aussenwachten Attikon, Buch, Menzengrüt, Bertschikon, Oberbertschikon, Gundetswil, Meisberg, Liebensberg, Gündlikon, Zünikon, Stegen, Bewangen, Sammelsgrüt und Kefikon.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 6380

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Geschichte

Herkunft

Urkundlich ist die Gemeinde Wiesendangen in der Schenkungsurkunde von Graf Isanbards vom 29. Februar 804 erstmals erwähnt. Damit durfte die Gemeinde im Jahr 2004 das 1200-jährige Bestehen feiern. Historiker gehen jedoch davon aus, dass das Dorf Wiesendangen zwischen 600 und 650 als Siedlungsmittelpunkt gegründet worden ist. Da die alte Römerstrasse von Oberwinterthur nach Pfyn teilweise im Gemeindegebiet von Wiesendangen verlief, entstanden in deren Einzugsgebiet auch römische Niederlassungen. Solche wurden bisher im Steinegg bereits 1838 aufgefunden, ferner oberhalb des Hofes Hinteregg sowie in der Nähe des Rebhofes. Im Gebiet Wannen stiess man auf Keramikfragmente der römischen Epoche, in Menzengrüt fasste man erneut die Römerstrasse, während aufgefundene Fragmente einer römischen Wasserleitung bisher nicht lokalisiert sind. Der zeitliche Schwerpunkt aller dieser römischen Siedlungsreste liegt im zweiten und dritten nachchristlichen Jahrhundert. In einem späteren Schub ergriffen knapp nach 600 die Alemannen vom Gebiet Wiesendangen Besitz und urbanisierten es unter fränkischem Einfluss: allerdings sind diese Siedlungsspuren spärlich.

Mit der erstmaligen Erwähnung im Jahre 804 entwickelte sich der Ort zu einem Siedlungsschwerpunkt, welcher von einem Kranz von kleinen Vorwerken (Attikon, Wallikon, Strüdlikon, möglicherweise auch Bertschikon) umgeben war. Durch Güterabtausch arrondierte St. Gallen 897 seinen Wiesendanger Besitz, der ihm aber wahrscheinlich durch die Nellenburger im 11./12. Jahrhundert entfremdet wurde. 1155 befand sich der Hof Wiesendangen mit der Kirche, eingeschlossen wohl auch die grundherrliche Gerichtsbarkeit, in der Hand des Konstanzer Domstiftes, gelangte aber zu unbestimmbarem Zeitpunkt an die Benediktinerabtei Petershausen, welche die Güter 1285 besass. Die grundherrlichen Rechte aber blieben Lehen des Bischofs. Teile des St. Gallen entfremdeten Besitzes blieben jedoch weiterhin in der Hand der einflussreichen Nellenburger, welche zu dessen Sicherung im Dorf einen Wohnturm errichten liessen. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts sass mit "Berchtoldus de Wisendangen" dort einer ihrer Vasallen. Der Freisitz konnte jedoch den Aufbau und Ausbau der Dorfherrschaft des Klosters Petershausen, Konstanz, nicht einschneidend beeinflussen oder verhindern.

Mit Konrad II. von Heiligenberg (1193), Walther von Klingen (1209) und nach dem Aussterben des Geschlechts im 15. Jahrhundert den Grafen von Fürstenberg (1471) besassen praktisch ausschliesslich freiadelige Geschlechter die Vogtei Wiesendangen. Diese Rechte verblieben bis 1798 in der Hand der später gefürsteten Familie von Fürstenberg.

Als die Stadt Zürich die Herrschaft Hegi erwarb, gehörten dazu auch Meieramt und Vogtei zu Wiesendangen und Buch. Weil die Stadt bereits 1580 den umfangreichen Güterkomplex des Klosters Petershausen in Wiesendangen und Buch an sich gebracht hatte, befand sie sich nun im Besitz aller Güter und Rechte. Am Ende des 16. Jahrhunderts befanden sich auch die ehemaligen Vorwerke Attikon, Wallikon und Buch sowie der Hof Menzengrüt im Besitze der Stadt Zürich, so dass das heutige Gemeindegebiet gesamthaft dem Stadtstaat einverleibt war.

Geschichte der ehemaligen Gemeinde Bertschikon

Die politische Gemeinde ist eine Schöpfung der Helvetik, etablierte sich aber erst 1882 völlig. Sie wurde aus den sieben (1928 aufgelösten) Zivilgemeinden Bertschikon, Gundetswil, Kefikon (zürcherischer Teil), Liebensberg, Stegen, Gündlikon und Zünikon gebildet.

Erstmalige Erwähnungen: Bertschikon 1255 "Bersinkon"; Gündlikon: 774 "Cundilinchova" (unsicher); 1162 Gundilinchova. Die Gemeinde Bertschikon liegt östlich von Winterthur und grenzt entlang der östlichen Grenze an den Kanton Thurgau.

Die weitläufige, 964 Hektaren umfassende Gemeinde Bertschikon wurde erst nach der Zürcher Staatsverfassung von 1831 aus den sieben Zivilgemeinden Bertschikon, Gundetswil, Kefikon, Liebensberg, Stegen, Gündlikon und Zünikon gebildet.

Im Jahre 2004 wurde eine neue Gemeindeordnung genehmigt und seit dem 1. Januar 2005 sind die Politische Gemeinde und die Primarschulgemeinde zur Einheitsgemeinde zusammengelegt.

Das Wappen von 1926 mit den sieben Sternen weist auf diese sieben Zivilgemeinden hin: Zwei rote Sterne im weissen Balken deuten auf die ehemaligen Zivilgemeinden Gündlikon und Zünikon, die nach Elgg kirchengenössig waren; die übrigen fünf Sterne auf rotem Grund symbolisieren die übrigen fünf, nach dem thurgauischen Gachnang kirchengenössigen Zivilgemeinden.

Zur Schule: Bei der Aufhebung der Zivilgemeinden im Jahre 1926 wurden die drei Schulgemeinden Gundetswil, Bertschikon und Zünikon zu einer Primarschulgemeinde verschmolzen. Im Schulhaus in Gundetswil, mit Turnhalle/Mehrzwecksaal und Kindergarten wird bis zur sechsten Klassen unterrichtet. Die Schüler von Bewangen ZH und Sammelsgrüt besuchen die Primarschule in Hagenbuch. Nach dem Übertritt in die Oberstufe besuchen die Schüler von Zünikon und Gündlikon die Oberstufenschule in Elgg; beide Ortsteile gehören zum Gebiet der Sekundarschulgemeinde Elgg. Alle anderen Schüler ausser von Bertschikon/Oberbertschikon besuchen in Rickenbach die Oberstufe und diese Gemeindeteile gehören zum Gebiet der Oberstufenschulgemeinde Rickenbach. Bertschikon/Oberbertschikon gehört eigentlich auch zur Oberstufenschulgemeinde Elgg, die Schüler besuchen aber die Oberstufe in Wiesendangen.

Auch für die Gemeindeverwaltung bedingt diese Aufteilung auf Primarschulgemeinde, zwei Oberstufen-Schulgemeinden, zwei reformierte Kirchgemeinden und zwei katholische Kirchgemeinden (davon je eine zum Kanton Thurgau gehörend) vermehrten Aufwand. So zum Beispiel bei Wahlen oder bei den Steuern, die bei den Pflichtigen zum gleichen Ansatz eingezogen und dann ehr und redlich verteilt werden müssen. Auch wird der zürcherische Ortsteil Kefikon mit Wasser und Strom sowie bei der Entsorgung des Abfalls von der Thurgauer Seite bedient; das Abwasser läuft zwar über die Thurgauer Seite, wird aber über die Verwaltung Bertschikon abgerechnet. Dies bedingt immer gute Kontakte mit der Politischen Gemeinde Gachnang.

Verkehr: Zwei Autobahnen (A1 Winterthur-St.Gallen bzw. A7 Winterthur-Kreuzlingen) und die SBB-Linie Winterthur und Frauenfeld schneiden das Gemeindegebieit zusätzlich entzwei. Der Flächenanteil 'Verkehr' beträgt rund 7 % an der Gesamtfläche. Die Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr brachte zwar mit der Einführung des Zürcher Verkehrsverbundes den Anspruch auf eine Grunderschliessung. Diese ist aber auf Grund der Einwohnerzahlen nur für Gundetswil berechtigt, alle anderen Gemeindeteile erfüllen die Bedingungen bei weitem nicht. Mit drei Kursen am früher Morgen, einem Kurs über Mittag und fünf Kursen am Abend werden wenige Benutzer zwischen Gundetswil-Bertschikon-Oberwinterthur via Wiesendangen hin und her befördert.

Und trotzdem oder gerade wegen diesen Erschwernissen hält die Gemeinde zusammen. Nebst dem vor bald 30 Jahren erstellten Gemeindehaus in Bertschikon wurde 1999 in Gundetswil ein kleiner Werkhof mit Gemeindesaal und Wohnung in Betrieb genommen. Mit dem Gemeindesaal sowie dem neuen, kleineren Mehrzweckraum an der Turnhalle bietet die Gemeinde Vereinen, Organisationen und Privaten Raum für kleine und grossse Veranstaltungen, Proben oder andere Anlässe.

Einkaufsmöglichkeiten: Landi-Laden in Gundetswil, Dorfladen in Zünikon und landw.

Gebäude/Besonderheiten

In einem heimatkundlichen Dorfrundgang können die Besonderheiten der Gemeinde besichtigt werden. Eine Broschüre aus dem Jahre 1991 kann am Schalter der Gemeindeverwaltung bezogen werden. Sämtliche Gebäude sind an Ort und Stelle beschriftet. Von besonderem Interesse dürften sein:

GebäudeBeschreibung
Altes PfarrhausEs wurde 1766/1767 erstellt.
Reformierte KircheSie wurde 1155 erstmals erwähnt und steht seit 1964 unter Bundesschutz. Besonders eindrücklich sind die Wandmalereien von Haggenberg im Chor der Kirche.
Rotes RiegelhausEs wurde wahrscheinlich 1616 erstellt. 1987 bis 1989 erfolgte eine umfassende Renovation.
Spycher BirchstrasseErbaut ca. in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Heute beherbergt er die Ausstellung über bäuerliche Gerätschaften aus Rebbau, Gras- und Ackerbau sowie Waldarbeit des Ortsmuseums.
Gasthaus zum LöwenErstmals 1671 urkundlich erwähnt. Geburtshaus des Schriftstellers, Zeichner und Schauspielers Arnold Kübler.
Dorfbrunnen und DorfbachTypisch für Wiesendangen ist der offene Dorfbach und die vielen, gepflegten Dorfbrunnen.
HerrentrotteAm Fusse des Rebberges steht die stattliche Stadttrotte, die seit über 400 Jahren im Besitz der Stadt Winterthur ist.
Schulhaus DorfEs wurde 1893 erbaut.
SodbrunnenBeim Wohnhaus Schulstrasse 15 befindet sich ein öffentlich zugänglicher Sodbrunnen. Das Haus wurde 1837 erbaut, die Entstehung des Sodbrunnens ist nicht geklärt.
SchlossturmErbaut im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts. Wurde lange als Wohnturm benutzt, heute Ortsmuseum.
GemeindetrotteIm Jahre 1894 kaufte die Zivilgemeinde die Trotte an der Trottenstrasse. Das Gebäude dient heute sowohl für Gerätschaften, als auch für Festanlässe wie die Dorfchilbi.

Quelle: wiesendangen.ch

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