Geschichte von Wetzikon, Kanton Zürich in Fotos
GeschichteWetzikon - einst und heuteDie heutige Politische Gemeinde Wetzikon besteht aus den einstigen Zivilgemeinden Robenhausen, Robank, Kempten, Ettenhausen sowie Ober- und Unterwetzikon. Der Ort Wetzikon ist urkundlich erstmals im Jahre 1044 als Weihenchovan erwähnt. Die Vorzüge des Klimas und der Lage lockten schon in grauer Vorzeit Menschen in diese Gegend, davon zeugen Grabhügel, die von Jägern und Sammlern der Steinzeit angelegt wurden. Ebenfalls noch vor unserer Zeitrechnung siedelten die sesshafteren Fischer und Ackerbauern in sogenannten Pfahlbauten am nahe gelegenen Pfäffikersee. Das Wappen von Wetzikon ist historisch auf die Adelsfamilie der "Edlen von Landenberg" zurückzuführen. Die Schildfarben Schwarz und Gold stimmen überein mit denjenigen der um 1300 ausgestorbenen Freiherren von Wetzikon, die drei grünen Windlichter mit den roten Flammen symbolisieren das ewige Licht des christlichen Glaubens. Ein Landenberger, verheiratet mit der Freiin Ida von Wetzikon, liess hier im 14. Jahrhundert eine Kirche erbauen. Die Einweihung der ersten Kirche erfolgte wahrscheinlich ums Jahr 1330 durch den Bischof von Konstanz am Fest der Maria Himmelfahrt. Daran erinnert auf recht weltliche Weise noch heute die berühmte und weitherum bekannte Wetziker Chilbi, die jeweils auf den ersten Sonntag nach Maria Himmelfahrt angesetzt wird. Wetzikons bauliche Entwicklung in allen Bereichen (Wohnungsbau, Ansiedlung neuer Industrie und Gewerbe, Erweiterungen bestehender Betriebe usw.) ist kontinuierlich, aber nicht stürmisch verlaufen. Wetzikon weist heute ein vielseitiges Angebot von Arbeitsplätzen auf. Als eigentliches Regionalzentrum und wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist Wetzikon auch zum Schul- und Bildungszentrum herangewachsen. Wo immer vermehrt Bildung des menschlichen Geistes und reges Volksleben stattfinden, bringt es Männer und Frauen hervor, die über die Landesgrenzen hinaus Bekanntheit erlangen. Erinnert sei an den Sängervater Johannes Schmidlin, Pfarrherr in Wetzikon und Seegräben, den Pfarrerssohn Hans Georg Nägeli als Begründer des Chorgesangs sowie den Dichter Heinrich Leuthold. Ihm zu Ehren wurde der Leutholdbrunnen beim Dorfplatz in Unterwetzikon erstellt. Als erste Frau wurde Hedi Lang 1970 in den Wetziker Gemeinderat gewählt. Dieses Sprungbrett war nicht unerheblich für ihre steile politische Karriere. 2012 wurde die Einführung eines Gemeindeparlamentes bei gleichzeitiger Zusammenlegung der Primarschulgemeinde mit der politischen Gemeinde beschlossen. Am 12. Mai 2014 fand die erste Parlamentssitzung statt. Das Stimmvolk entschied sich 2017 für die Auflösung der Sekundarschulgemeinde Wetzikon-Seegräben und die Bildung einer Einheitsgemeinde.TramgeschichteIn Wetzikon verkehrte zwischen 1903 und 1939 ein Tram, das die Wetziker liebevoll Bünzlitrucke nannten. 1903 Feierliche Eröffnung der Wetzikon-Meilen-Bahn am 1. Oktober. Die Personenbeförderung startete am 3. Oktober zwischen dem Bahnhof Unterwetzikon, Gossau, Grüningen, Oetwil, Mühlehölzli, Männedorf und der Schifflände Meilen. Die Gesamtlänge der Strecke zwischen Kempten und Meilen betrug 22 Kilometer, die Spur war ein Meter breit. In Wetzikon verkehrte ein Innerortstram vom Bahnhof Unterwetzikon bis zum Gasthof Ochsen in Kempten. Ein Fahrschein für diese Strecke kostete 20, später 30 Rappen. Zur Legende wurden die Gebrüder Bünzli. Zwischen 30 bis 35 Jahren fuhren Emil und Edwin Bünzli ihre Fahrgäste auf der Innerorts-Strecke. Emil Bünzli der Kondukteur versah meist den Frühdienst, insgesamt 35 Jahre. Etwa 30 Jahre dabei war Edwin Bünzli als Wagenführer. Nach diesen beiden Originalen nannte man das Tram die «Bünzli-Trucke». Als weiterer Wagenführer amtete Edwin Gull. Er war eher der Stillere und besorgte jahrelang den Frühdienst. 1939 Am 13. Mai tönte es zum letzten Mal «Oberwetzike – Chänte». Wetzikon hatte sich gegen das Tram entschieden. Zwei Busse der Firma FBW, wurden ab Sonntag, 14. Mai, für den Lokalverkehr eingesetzt. Infolge Strassenkorrektur verschwanden auch die Tramschienen. Quelle: wetzikon.ch |