Geschichte von Richterswil, Kanton Zürich in Fotos
GeschichteVon der Besiedlung bis zur Französischen RevolutionBronzezeit 2200 - 800 v.Chr. Einige wenige Streufunde lassen den Schluss zu, dass unsere Gegend wenigstens teilweise begangen war. Spätbronzezeit ab 800 v. Chr. Rund 70 Meter nördlich der Insel Schönenwirt ist eine Siedlung entdeckt worden. Sie wird immer noch unter Wasser archäologisch bearbeitet. Römerzeit 200v. Chr. - 400 Auf unserem Gemeindegebiet wurden keine Spuren gefunden. Zwischen 700 und 900 n. Chr. Der Alemanne Richtilo lässt sich mit seiner Sippe auf unserem heutigen Gemeindegebiet nieder. „Richtilos-vilare“ (Richtilos Weiler) wird zur Ortsbezeichnung. 1265 „Richtliwile“ gehört zur Herrschaft der Freiherren von Wädenswil und wird erstmals urkundlich erwähnt. 1287 Rudolf III. von Wädenswil verkauft Burg, Rechte und Herrschaft an den Johanniterorden. 1342 Obwohl das Gebiet der Johanniter-Komturei nicht zur Stadt Zürich gehört, werden die Richterswiler – wie andere Zürcher Untertanen – zum Kriegsdienst aufgeboten. 1436 Der Alte Zürichkrieg beginnt. Die Johanniterkomturei bleibt durch geschicktes Verhandeln des Ordenskomturs neutral. 1450 Der Friede von Einsiedeln bestimmt, dass Zürich die „Höfe“ an den Stand Schwyz abtreten muss. Für Richterswil beginnen jahrhundertelange Rechtshändel, da unsere Gemeinde ihre Rechte behalten kann. 1549 Schon seit längerer Zeit, aber besonders seit der Reformation, sind Richterswiler und Wädenswiler für den Orden unbequeme Untertanen geworden. Die gesamte Herrschaft Alt-Wädenswil wird für 20'000 Gulden an die Stadt Zürich verkauft. Die eidgenössische Tagsatzung bestimmt, dass die stolze Burg geschleift wird. 1578 In der Mülenen, dem grössten Mühlbetrieb der alten Herrschaft Wädenswil, wird das neue Hauptgebäude mit dem charakteristischen Treppengiebel errichtet. 1656 Während des ersten Villmergerkriegs dringen katholische Truppen ins zürcherische Gebiet ein und richten auch auf dem Richterswiler Berg schlimme Verwüstungen an. 1712 Im zweiten Villmergerkrieg bewähren sich die Befestigungsanlagen. Besonders die Bellenschanze ist heftig umkämpft. 1760 bis 1795 Der berühmte Arzt Dr. Johannes Hotze führt an der Poststrasse nicht nur eine gutgehende Arztpraxis, sondern beherbergt auch berühmte Zeitgenossen wie Goethe, Fichte, Lavater usw. Von der Französischen Revolution bis zum ersten Weltkrieg1798 bis 1802 Richterswil kann sich mit Hilfe der Französischen Revolution und der Truppen Napoleons von der Herrschaft der Stadt Zürich befreien. Es entsteht die selbständige Gemeinde Richterswil. Man zählt 2463 Einwohner. 1803 bis 1813 In der Schweiz gilt die Mediationsverfassung. Richterswil wird dem Bezirk Horgen zugewiesen. 1811 In der Mülenen wird der erste Fabrikbetrieb der Gemeinde, eine Baumwollspinnerei, errichtet. Ab 1813 Die Industrialisierung führt zu einer starken Zunahme der Bevölkerung. 1840 Richterswil erhält eine Haltestelle für Dampfschiffe. Vorher mussten auf dem offenen See Personen ein- und aufsteigen und die Güter umgeladen werden. 1848 Die Gemeinde Richterswil kauft die Insel Schönenwirt für 100 Franken. 1875 Die Nordostbahn eröffnet die linksufrige Eisenbahnstrecke von Zürich bis Siebnen. 1877 Die "Wädensweil - Einsiedeln - Bahn" wird fertig gebaut. Richterswil erhält zwei neue Stationen in der Burghalden und in Samstagern. Der einträgliche Pilgerverkehr führt nun nicht mehr über Richterswil. Zahlreiche Schiffsleute und Gastwirte müssen sich nach Alternativen umsehen. 1893 An der Bergstrasse entsteht das neue Spital. 1905 Im Wydiger wird die neue reformierte Kirche im neugotischen Stil erbaut. Die alte Martinskirche im heutigen Friedhof wird ein paar Monate später abgerissen. 1914 Nach beinahe 400 Jahren gibt es in Richterswil auch wieder eine katholische Kirche. Das 20. und 21. Jahrhundert1948 Der regelmässige Busbetrieb von Richterswil nach Wollerau wird eingeführt. 1950 Die Heimatwerkschule "Mülene" öffnet ihre Tore. 1966 Die Autobahn N3 (heute A3) wird von Zürich nach Richterswil fertiggebaut. Der Dorfkern wird von einem Teil des Fernverkehrs entlastet. 1967 Die Kläranlage nimmt ihren Betrieb auf. 1970 Eine neue Buslinie verbindet die Dorfteile Richterswil und Samstagern. 1975 Im Jahr der europäischen Denkmalpflege wird der Dorfkern von Richterswil als schützenswert anerkannt. Das Alterszentrum "Im Wisli" wird eingeweiht. 1981 Nach einem Totalumbau wird das gemeindeeigene Hotel "Drei Könige" wieder eröffnet. 1985 Die Seestrasse entlastet den Dorfkern vom Durchgangsverkehr. Dem Bau fallen aber auch zahlreiche historisch wertvolle Gebäude zum Opfer. 1991 Die umfassende Renovation des Bahnhofs Richterswil und die Erneuerung der Gleisanlagen wird abgeschlossen. Die gelungene Restauration der "Alten Sagi" in Samstagern wird mit dem Zürcher Heimatschutzpreis ausgezeichnet. 1992 Auf dem Hornareal werden die Freizeitanlage und die Jugendherberge für die Oeffentlichkeit zugänglich. Zahlreiche Industriebauten mussten abgebrochen und Altlasten entsorgt werden. Der Bahnhof Richterswil erhält den "Brunel Award" for outstanding visual design in public railway transport. 1994 Das Spital Richterswil wird an der Bauverein Paracelsus verkauft. Das katholische Pfarreiheim "Patio" wird eröffnet. 1999 Die Richterswiler Räbechilbi findet Aufnahme ins "Guinessbuch der Rekorde". 2005 Eröffnung des neuen Hafens. 2006 Verleihung des Zürcher Heimatschutzpreises für die Renovation des Hauses Central. 2007 Der 1873 erbaute, 101m hohe Springbrunnen wird wieder in Betrieb genommen. Die Gemeinde erwirbt von den SBB die alte Eisenbahn-Remise samt umgebender Grünfläche. 2013 Richterswil wird Energiestadt. Eröffnung des Seeuferwegs von Richterswil nach Wädenswil. 2015 Richterswil feiert sein 750-jähriges Jubiläum. Quelle: richterswil.ch |