Geschichte von Oftringen, Kanton Aargauin Fotos
GeschichteDas Gebiet von Oftringen war bereits während der Mittelsteinzeit vor rund 10.000 Jahren besiedelt. Aus römischer Zeit stammen die Reste eines weitläufigen Gutshofs. Im 7. Jahrhundert gründeten alamannische Einwanderer eine Streusiedlung. Ofteringa wird zum ersten Mal im Jahr 893 in einer Klageschrift des Fraumünsters in Zürich urkundlich erwähnt. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Oftharingun, was «bei den Leuten des Ofthar» bedeutet. Die erste Erwähnung des Dorfes Küngoldingen erfolgte 1346 (als Kuinnolfingen). Im Mittelalter war Oftringen im Besitz der Grafen von Frohburg, später der Habsburger. Küngoldingen gehörte zum Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, übernahmen die Habsburger 1273 die Landesherrschaft und die Blutgerichtsbarkeit. Zu jener Zeit befand sich auf dem Sodhubel (Gemeindegebiet Oftringen, an Safenwil angrenzend) die kleine Burg Scherenberg, von der nur die Fundamente erhalten geblieben sind. Ab 1361 gehörte das Dorfgebiet von Küngoldingen auch den Herren von Ifenthal. Auf dem Säli errichteten die Herren von Ifenthal die Alt-Wartburg. Sie wurde 1415 zerstört, als die Eidgenossen den Aargau eroberten. Oftringen lag nun im Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Administrativ gehörte die Gemeinde zum Amt Aarburg, in geistlichen Dingen war sie dem Chorherrenstift in Zofingen unterstellt. 1528 führten die Berner die Reformation ein. 1663 baute Oftringen ein erstes Schulhaus, um 1740 entstand ein zweites in Küngoldingen. Die Franzosen nahmen im März 1798 die Schweiz ein, beendeten die Herrschaft der «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Seither gehört Oftringen zum Kanton Aargau. Jahrhundertelang war Oftringen durch die Landwirtschaft und das damit eng verbundene Kleingewerbe geprägt. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert änderte sich dies jedoch. Vor allem nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie Aarau–Olten–Emmenbrücke am 9. Juni 1856 und der Linie nach Herzogenbuchsee am 16. März 1857 siedelten sich zahlreiche Industriebetriebe an und profitierten von der günstigen Verkehrslage. Erst seit 1920 hat Oftringen eine eigene Kirchgemeinde, die erste Kirche entstand 1933. Der Bau der Autobahnen verstärkte das Wachstum weiter. Vor allem in der Hochkonjunkturphase zwischen 1950 und 1970 wuchs das Dorf sehr stark. Während der Wirtschaftskrise der 1970er Jahre herrschte eine Stagnation, seit 1980 steigt die Einwohnerzahl wieder leicht an. Die 10'000er-Grenze wurde im Dezember 1995 überschritten. Ab 1974 besass Oftringen ein Gemeindeparlament, das jedoch 1989 in einer Volksabstimmung wieder abgeschafft wurde. Quelle: de.wikipedia.org |