Geschichte von Oberegg, Kanton Appenzell Innerrhoden in Fotos
History of Oberegg, Canton of Appenzell Innerrhoden in photos

Eine kleine historische Referenz Geographie: Gründungszeitpunkt: Einwohner: 1 907 Geschichte: Sehenswürdigkeiten:
	Blick auf Oberegg, 1957	Blick auf Oberegg, 1957	Gasthaus 'Zum Falken', Sulzbach, 1934	Hotel Pension 'Bären', 1919
	Panorama von Dorfstraße	Panorama von Oberegg, 1949	Panorama von Oberegg, 1955	St. Anton - Cafe Restaurant, Kühe, 1970
	St. Anton - Hotel Restaurant 'Rössli' von Familie Breu-Büsser, 1960	St. Antons-Kapelle, 1967	St. Anton - Kurhaus Alpenhof, zwischen 1918 und 1937	St. Anton - Kurhaus Alpenhof, Besitzer W. Ullmann-Birrer, 1950

Geschichte

Der älteste Hinweis auf die Besiedlung von nachmaligem Oberegger Gebiet ist der Name Büriswilen. Ortschaften, die auf -wil enden, sind karolingisch und stammen aus dem 8. oder 9. Jahrhundert nach Christus. Büriswilen war damals Teil des Hofes Berneck. Bis ins 13. Jahrhundert gibt es keine weiteren Hinweise auf eine Besiedlung des heutigen Oberegger Gebietes. Dieses ist damit verhältnismässig spät und als eine der letzten Gegenden des Appenzellerlandes erschlossen worden.

Ab Ende des 14. Jahrhunderts entstand in und um Appenzell Widerstand gegen die Grundherrschaft des Klosters St. Gallen. Nach der konfliktreichen Zeit der so genannten Appenzellerkriege konnte sich das Land Appenzell durch die Aufnahme ins Burg- und Landrecht der Eidgenossen 1411 als politische Einheit formieren. Das gesamte Appenzeller Vorderland wurde in der Trogener Rhode zusammengefasst. Kirchgenössig blieben die Leute auf heutigem Oberegger Gebiet aber wie bisher ins Rheintal.

Im 16. Jahrhundert hat sich die Rhode Trogen territorial in die «Gegninen» (Gegenden) Trogen, Grub, Kurzenberg, Hirschberg und Oberegg unterteilt. Diese Rhodsteile erhielten dadurch erstmals eigene Hauptleute. Der Hirschberg hat sich noch vor der Landteilung 1597 weiter in Ober- und Unterhirschberg geteilt. Das Gebiet Unterhirschberg ist dabei heutiges Walzenhausener Gebiet, während Oberhirschberg Teile der heutigen Gemeinden Reute und Oberegg umfasste. Die Herausbildung von Oberegg und Oberhirschberg als politische Einheiten vollzog sich also schrittweise und bereits vor der Landteilung.

Als Folge der Glaubensstreitigkeiten wurde das Land Appenzell 1597 in die Inneren und Äusseren Rhoden getrennt. Vor allem im Gebiet Oberegg-Oberhirschberg war eine geografische Trennung nach Konfession nicht einfach möglich, weil Katholiken und Reformierte hier gemischt nebeneinander wohnten. Die katholischen Höfe sollten deshalb zu den Inneren Rhoden gehören, die reformierten zu den Äusseren. So entstand auf der Landkarte ein chaotischer Flickenteppich, der aufgeteilt war in vier Hauptmannschaften: je eine katholische und eine reformierte Hauptmannschaft Oberegg und (Ober)Hirschberg.

1654 wurde die Kirche in Oberegg errichtet. Die neue Kirche bildete den Kern, um den sich das Dorf Oberegg entwickelte und das Zentrum der neugegründeten Pfarrei. Die Grenzstreitigkeiten zwischen Inner- und Ausserrhoden gingen trotzdem noch für mehr als zweihundert Jahre weiter. Erst 1870 und unter Vermittlung des Bundersrates wurde ein bindender Beschluss erlassen. Dieser sah die Trennung des Gebietes von Oberegg und Hirschberg in zwei Teile vor, wobei Reute dazwischen ein abgeschlossenes Territorium bildete.

1872 wurde eine neue Innerrhoder Kantonsverfassung erlassen. Territorial wurde der Kanton neu organisiert, indem die Rhoden durch Bezirke ersetzt wurden. Aus den Halbrhoden Oberegg und Hirschberg wurde der Bezirk Oberegg. Als Äusseres Land behielt Oberegg gewisse politische Kompetenzen, die im inneren Landesteil zentral verwaltet wurden, zum Beispiel das Zivilstands- oder das Grundbuchwesen. Bis heute ist der Bezirk Oberegg eine Exklave von Appenzell Innerrhoden.

Seither besteht das Wappen aus den ehemaligen Schilden der beiden Halbrhoden: Rechts ein nach links schreitender roter Hirsch auf einem grünen Dreiberg für Hirschberg und links eine grüne Fussspitze mit Tatzenkreuz – als Symbol für die Pfarrei – unter einem auf schwarzem Grund stehenden sechstrahligen Stern für die ehemalige Halbrhode Oberegg.

Quelle: oberegg.ch

Geboren in (born in) Oberegg, Switzerland