Geschichte von Glarus Nord, Kanton Glarus in Fotos
GeschichteDas Glarnerland gehörte unter der Herrschaft der Römer zur Provinz Rätia. Um 15. v. Chr. entstanden entlang des Walensees römische Wachtposten, einer davon in Filzbach, in der Nähe des heutigen Hotels Römerturm. Von der vorrömischen Besiedlung zeugen nur noch vereinzelte Flurnamen. Das Glarner Unterland war - wie der Name der angrenzenden Region «March» beweist - immer wieder Grenzland. Zwischen Helvetiern und Rätiern, zwischen den römischen Provinzen Raetia Prima und Germania Superior, zwischen Ostgoten und Franken. Im Hochmittelalter zwischen den Klöstern Schänis und Säckingen und den Bistümern Chur und Konstanz. Zudem weist der Name 'Walensee' (See der Welschen) darauf hin, dass zwischen Mühlehorn und Murg für lange Zeit die Grenze zwischen deutschem und rätoromanischem Sprachgebiet lag. Im 14. Jahrhundert erweiterten die Glarner die Grenzen von der Letzi in Näfels aus, indem sie nach und nach Ober- und Niederurnen, Bilten und den Kerenzerberg annektierten. Dabei blieb es dann, Reichenburg gehörte Einsiedeln, die March den Schwyzern und die Vogtei Windegg, zu der auch Murg und Quarten gehörten, war eine Gemeine Herrschaft. Gegen Osten bildete Glarus bis zur Helvetik die Aussengrenze der Alten Eidgenossenschaft. Die Gebiete südlich und östlich waren entweder nicht Teil der Eidgenossenschaft (Freistaat der Drei Bünde) oder galten, wie die Gemeinen Herrschaften Sargans und Windegg, als Eigentum einiger oder aller Alten Orte. Doch mit Uri und Schwyz hatte man wenig gemeinsame Interessen. Anders mit Zürich: Die Verbindung mit dem Handelszentrum am Zürichsee war von vitaler Bedeutung für Glarus, da von dort das Korn kam und der Grossteil des Handels via Linth - Zürichsee abgewickelt wurde. Nach der Reformation wurde Schwyz der einflussreichste Ort der Katholiken und Zürich der Evangelischen. Das führte in Glarus zu einer Pattsituation. Schwyz war zu nahe und Zürich zu wichtig um ignoriert zu werden. Entsprechend blieben Näfels und Oberurnen katholisch, die meisten andern Dörfer evangelisch, einige sogar gemischtgläubig. An diesem Besitzstand durfte bis nach der Franzosenzeit nicht gerüttelt werden. Wirtschaftlich war die Region bis in die Neuzeit bitter arm. Die Reisläuferei gehörte zu den wenigen Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Das änderte sich erst mit dem Aufkommen der Textilindustrie im späten 18. Jahrhundert. Dank der Linthkorrektur kann auch das vormals versumpfte Land der Ebene genutzt werden, die Dörfer sind heute zu blühenden Gewerbe- und Industriestandorten geworden. Auf der Mürtschenalp wurden ab dem 16. Jahrhundert während mehreren kurzen Perioden Silber- und Kupfererze abgebaut. Noch existieren dort verfallene Stollen und Relikte der Verhüttungsanlagen. Aus dem hier abgebauten Silber wurden Münzen geschlagen: Wer weiss, ob Glarus Nord nicht eines Tages wieder eigenes Geld herausgibt? Quelle: www.glarus-nord.ch |
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