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Alte Historische Fotos und Bilder Fällanden, Kanton Zürich
Old historical photos and pictures Fällanden, Canton of Zurich
Wappen Fällanden

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Geschichte von Fällanden, Kanton Zürich in Fotos
History of Fällanden, Canton of Zurich in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die Gemeinde Fällanden umfasst das Dorf Fällanden sowie die ehemaligen Hofsiedlungen Benglen, Pfaffhausen und Neuhausen.

Die Agglomerationsgemeinde liegt zwischen dem nordöstlichen Abhang der Pfannenstielkette und dem westlichen Ufer des Greifensees.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 8606

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Blick auf Fällanden, 1957
Blick auf Fällanden, 1957
Blick auf Fällanden, 1966
Blick auf Fällanden, 1966
Blick auf Fällanden, 1968
Blick auf Fällanden, 1968
Blick auf Fällanden, 1970
Blick auf Fällanden, 1970
Blick auf Fällanden
Blick auf Fällanden
Fällanden. Blick auf Ortsstrasse
Blick auf Ortsstrasse
Fällanden. Blick auf Pfaffhausen, 1966
Blick auf Pfaffhausen, 1966
Fällanden. Dorfplatz, 1930
Dorfplatz, 1930
Fällanden. Dorfstrasse und Kirche, 1936
Dorfstrasse und Kirche, 1936
Fällanden. Forsthaus Adlisberg, 1907
Forsthaus Adlisberg, 1907
Fällanden. Jugendherberge S.J.H. Fällanden, 1959
Jugendherberge S.J.H. Fällanden, 1959
Fällanden. Kanton Zürich
Kanton Zürich - Blick auf Fällanden an der Karte
Fällanden. Kirche
Kirche
Fällanden. Neuen Glocken bei Gasthof zum Sternen
Neuen Glocken bei Gasthof zum Sternen
Pension Benglen bei Fällanden
Pension Benglen bei Fällanden
Fällanden. Restaurant und Metzgerei 'Zum Kreuz', 1942
Restaurant und Metzgerei 'Zum Kreuz', 1942

Geschichte

Leben in Fällanden früher und heute

Mittelalter

Fällanden - 810

Auf dem heutigen Gemeindegebiet von Fällanden bezeugen Funde und Ausgrabungen, dass Fällanden schon zu Pfahlbauzeiten als gute Wohnlage galt. Das Dorf, das Fällanden genannt wird, oder eben villa que dicitur Feniclanda, wie es in einer lateinischen Urkunde von 968 heisst, ist in den schriftlichen Quellen erstmals in den Jahren um 880 erwähnt.

Das Fraumünster, neben dem Grossmünster die beiden grossen, in der Stadt Zürich gelegenen, geistlichen Stifte, war in Fällanden zu einem sehr ansehnlichen Besitz an hörigen Leuten, grundherrlichen Rechten sowie Grund und Boden gekommen. Dem Grossmünsterstift standen dagegen einige kleinere Güter, aber weit bedeutender, grosse Teile des Zehnten zu. Im 12. und 13. Jahrhundert gab es daneben jedoch auch noch Grundbesitz kleinerer und grösserer Adelsgeschlechter. Besonders wichtig waren Vogteirechte, also gerichtliche Befugnisse am Ort.

Diese oder wenigstens wichtige Teile davon befanden sich im 13. Jahrhundert und wohl schon vorher im Besitz der Herren und Grafen von Rapperswil. Diese Rechte gingen auf die spätern Inhaber von Burg und Amt Greifensee über, nach 1450 damit an die Stadt Zürich und ihre Amtsvögte.

Wie waren nun die Beziehungen zwischen den Bauern und ihrer Herrschaft geregelt? Einen Einblick in die gegenseitigen Rechte und Pflichten des Fraumünsters und seiner Bauern bietet die Offnung von Fällanden, die früheste Form einer Gemeindeordnung. Diese ist in einer Abschrift aus dem späten 15. Jahrhundert überliefert.

Aus Urkunden von 1265 und 1272 geht hervor, dass die stadtzürcherische Ritterfamilie der Müllner hier erhebliche Güter und Rechte besass. Sie gehörten zu den einflussreichsten Familien der damaligen Stadt. In Fällanden waren sie denn auch mit dem Meieramt als rittermässigem Lehen (Mannlehen) belehnt. Dies bedeutete vorwiegend die Wahrnehmung von grundherrlichen Organisationsaufgaben. Zum Meieramt gehörte der Meierhof, dessen Güter um 1300 von einem oder mehreren bäuerlichen Pächtern bewirtschaftet wurden.

Eine wichtige Stellung nahmen auch die Inhaber des Kehlhofes ein. Anders als der Meierhof bildete der Kehlhof wahrscheinlich immer eine geschlossene, grosse Wirtschaftseinheit. Die Keller von Fällanden (lat. cellerarii), wie sich die möglicherweise wechselnden Inhaber des Hofes jeweils nannten, treten regelmässig als Zeugen in Urkunden auf.

Den Meiers und den Kellers kommt im mittelalterlichen Dorf eine eigentliche Doppelrolle zu. Sie stehen in gewissem Sinne zwischen Herren und Bauern. Als Inhaber der beiden grössten Höfe haben sie häufig die Interessen der Bauern gegenüber der Herrschaft zu vertreten. Als grundherrliche „Beamten“ hingegen müssen sie bestimmte Ordnungs- und Leitungsfunktionen innerhalb der dörflichen Gemeinschaft übernehmen. Dazu gehört zum Beispiel das Suchen von Hirten, welche das Vieh der ganzen Gemeinde auf den verschiedenen Feldern hüten. Sie sorgen dafür, dass die Tiere nicht verlorengehen und auf den angrenzenden Feldern keinen Schaden anrichten.

Pfaffhausen - 1000

Im 10. Jahrhundert vermachte Engibold von Fällanden seinen Hof "auf dem Berg" dem Chorherrenstift Grossmünster. Sein Haus wurde damit zum "Haus der Pfaffen" und gab möglicherweise der Gegend den Namen. Andere sind der Ansicht, dass der vom Grossmünster geschickte "Pfaff" auf seinem sonntäglichen Weg zur Predigt nach Fällanden nicht nur dem Stein, auf dem er zu ruhen pflegte - dem Pfaffenstein - seinen Namen gab, sondern auch dem Haus, in dem er jeweils ass.

In Prozessakten aus dem Jahre 968 taucht erstmals der Name des in Pfaffhausen ansässigen Geschlechts "Irminger" auf. Ein Träger dieses Namens ist im Zusammenhang mit dem letzten Hexenprozess gegen Anna Göldin im Jahre 1782 in die Geschichte eingegangen, weil er sich zu Glarus als Teufelsaustreiber betätigte.

Neuzeit

Benglen - 1600

Der ehemals abgelegene Weiler bestand bis 1600 aus einem einzigen Bauernhaus. Der Name "Bänglen" bzw. "Benglen" wurde vermutlich von "Bängele" für bestimmte Doldengewächse (z.B. Kerbel) abgeleitet.

Anfang der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde Benglen erschlossen und mit Wohnblöcken überbaut. In den Achtziger und Neunziger Jahren sind Einfamilienhaussiedlungen in konventionellen, aber auch sehr unkonventionellen architektonischen Formen enstanden. Das eingezonte Gebiet ist heute vollständig bis zur Gemeindegrenze überbaut.

Fällanden - 1689

Wohl kaum jemand der heutigen Einwohner von Fällanden kann sich vorstellen, was es bedeutet, Hunger zu leiden. Während sich die Reichen hinter ihren Vorräten verschanzten, plünderten die verzweifelten Hungernden über Nacht ganze Felder und Scheunen. Zwischen 1689 und 1695 starben in der Gemeinde nicht weniger als 55 Menschen. Das sind mehr als 14% aller Einwohner.

In Fällanden gab es bereits in den 1870er Jahren einen ersten bescheidenen Versuch, einen industriellen Betrieb anzusiedeln. Initiant war der Emmentaler Unternehmer Abraham Bärfuss, der 1873 von Johann Pfister die baufällige ehemalige Lohmühle übernahm, um dort eine Nagelfabrik einzurichten.

Ende des 18. Jahrhunderts verdiente mehr als die Hälfte der Fällanderinnen und Fällander ihr Brot am Spinnrad oder am Webstuhl. In den Webkellern an den Seidenwebstühlen war Kinderarbeit gang und gäbe.

Rein äusserlich präsentierte sich Fällanden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts immer noch als herkömmliches Bauerndorf. Strenge Hausbestimmungen bewirkten, dass sich am Ortsbild seit dem 17. Jahrhundert kaum etwas veränderte.

19. und 20. Jahrhundert

Fällanden - 1923

Wenn einem (Zeit-)Reisenden heute die Gelegenheit geboten würde, das Fällanden der Jahrhundertwende zu besuchen, so hätte er wohl den Eindruck einer Idylle. Da, wo heute der Verkehr in Richtung Schwerzenbach fliesst, schlängelte sich ein Bach durch die Siedlung. Zu seiner Rechten, eng seinem Lauf folgend, einzelne Flarz- und Bauernhäuser, deren Bewohner die ungeteerte Strasse ans andere Ufer nur über altertümlich wirkende Holzbrücken erreichen konnten.

Als 1923 der Dorfbach mit der Eindolung verschwand, verlor der Bach auch in anderer Hinsicht an Bedeutung. Bis vier Jahre vor der Eindolung trieb er das Wasserrad und damit die Maschinen der Hoffmannschen Metallwarenfabrik an. Nach deren Stillegung nahmen die nachfolgenden Besitzer die Anlage nie mehr in Betrieb. Aehnlich erging es der Mühle im Oberdorf. Im Verlauf der 20iger Jahre waren diese und die dazugehörige Sägerei immer seltener in Betrieb. Nach dem Tod des letzten Müllers 1932 wurde die Kraft des Baches auch hier nicht mehr gebraucht. Damit verschwand der Dorfbach in seiner Gefahr wie auch in seiner Nützlichkeit aus dem öffentlichen Bewusstsein.

In der heutigen Zeit raschen Wandels geht oft vergessen, dass im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert die ländlichen Gebiete unserer Region tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen unterworfen waren. Die Industrialisierung, der Aufbau des allgemeinen Schulwesens, die Durchsetzung einer neuen, individualisierten Eigentums- und Wirtschaftsordnung mit Konsequenzen für Landwirtschaft und Gewerbe, aber auch die Elektrifizierung und die Anfänge der modernen baulichen Entwicklung und Verkehrserschliessung gehören in diese Zeit.

Pfaffhausen - 1939

1939 wohnten in Pfaffhausen noch keine 100 Personen. Pfaffhausen war indessen das Ziel zahlreicher Ausflügler aus der Stadt Zürich. In den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts ermöglichte die wachsende Mobilität vielen Städtern, Pfaffhausen als Wohnort zu wählen. Damit nahm die Bevölkerung stark zu, und es entstand ein neuer Ortsteil.

21. Jahrhundert

Fällanden - 1950

Bevölkerungsmässig entwickelte sich die Gemeinde Fällanden bis ca. 1950 nur sehr langsam. Die Einwohnerzahl lag jedenfalls weit unter 1000. Im Zusammenhang mit der Planung eines neuen Gemeindehauses Ende der Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde davon ausgegangen, dass die Wohnbevölkerung bis 1975 auf über 10‘000 EinwohnerInnen anwachsen würde. Die Gemeinde zählt heute ca. 8‘100 EinwohnerInnen.

Quelle: faellanden.ch

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