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Alte Historische Fotos und Bilder Berg am Irchel, Kanton Zürich

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Geschichte von Berg am Irchel, Kanton Zürich in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die Gemeinde Berg gehört zum Zürcher Weinland und liegt an der südwestlichen Grenze des Bezirks Andelfingen. Die über der Thurebene liegende Geländeterrasse von Berg am Irchel steigt gegen den südlich sich erhebenden Irchel an.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 567

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Berg am Irchel. Panorama von Berg am Irchel, 1954
Panorama von Berg am Irchel, 1954
Panorama von Berg am Irchel, Fliegeraufnahme
Panorama von Berg am Irchel, Fliegeraufnahme
Panorama von Berg am Irchel, Fliegeraufnahme
Panorama von Berg am Irchel, Fliegeraufnahme
Berg am Irchel. Schloss Eigenthal
Schloss Eigenthal

Aus der Geschichte der Gemeinde Berg am Irchel

Funde aus der Bronze-, Hallstatt- und Römerzeit bezeugen eine frühe Besiedlung des Gemeindegebietes.

Auf dem Plateau vom Ebersberg und im «Jösli», am westlichen Abhang des Ebersberges, wurden Ausgrabungen von Siedlungen aus der Bronze- und Hallstattzeit gemacht.

Aus dem 10. Jahrhundert stammt eine Wallanlage bei «Schartenflue» auf dem Irchelplateau, welche wahrscheinlich zum Schutz gegen die Ungarn angelegt wurde.

In römischer Zeit stand auf dem Ebersberg ein Wachturm. Er bildete ein Glied in der Kette von Wachtürmen, welche um 370 n. Chr. von Diokletian dem Rhein entlang zur Verteidigung der Grenze des römischen Imperiums erstellt wurden. Mit dem Abzug der Römer im Jahre 401 endete in unserem Gebiet die Zeit der militärischen Präsenz Roms.

Um 1100 wird Berg am Irchel erstmals urkundlich erwähnt, damals noch als «Berga» geschrieben. Das Ehepaar Alberich und Amita überträgt dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen zwei bäuerliche Hofeinheiten. 1254 wird Gräslikon als «Grassilincon» erstmals erwähnt. Gräslikon und Eigental gehören vor 1798 zur Herrschaft Wülflingen-Buch am Irchel. 1855 wird Gräslikon Berg zugeteilt.

Im Mittelalter gab es auf Gemeindegebiet drei Burgen. Auf dem Schlossbuck, links der Strasse nach Teufen stand die Burg «Radegg» oder «Alt Schollenberg».

Der Burghügel ist gut erkennbar, sichtbare Überreste der Burg sind aber nicht vorhanden. Das freiherrliche Geschlecht der «Schade von Radegg», welches 1188 bis 1331 urkundlich vorkommt, hatte hier seine Stammburg.

Die Burg «Ebersberg», auf dem Plateau des Ebersberg, soll schon im 13. Jahrhundert durch die Zürcher unter Führung Rudolfs von Habsburg zerstört worden sein. Es wird vermutet, dass auf dieser Burg das Geschlecht derer von Ebersberg ansässig war. Überreste dieser Burg sind noch sichtbar.

Burg Schollenberg, auch bezeichnet «zu der niederen Schollenberg», liegt heute auf Flaachemer Gemeindegebiet. Die Burg diente wohl der Sicherung und Kontrolle des Rheinübergangs. Ursprünglich war sie im Besitz der Freiherren von Teufen.

1259 wird ein Burkhard von Schollenberg, der im Dienste der Freiherren von Teufen stand, erwähnt. Nach dem Übergang der Vogtrechte an die von Erzingen-Betmaringen kam auch die Burg in den Besitz dieser Freiherren. Die Vogtherren von Berg sassen dann bis anfangs des 17. Jahrhunderts auf der Burg Schollenberg. 1775 wurde Schollenberg und 1788 die Ziegelhütte an Flaach abgetreten. Im Jahre 1839 liess Georg Escher die ihm gehörende Burg abbrechen, um mit den Steinen eine Schnapsbrennerei im Eigental zu bauen.

Im Hochmittelalter waren die Herren von Teufen die grössten Grundherren im Dorf. Um 1300 schenkten die Teufen den Bergemer Grundbesitz mit dem Meierhof als Verwaltungszentrum dem Stift Embrach, behielten aber das Vogtrecht. Dieses Vogtrecht kam schliesslich in die Hände der Habsburger, die es 1361 denen von Erzingen-Bertmaringen verliehen. Die Gemeinde war zu dieser Zeit Teil der Grafschaft Kyburg unter habsburgischem Hoheitsgebiet.

Gegen Ende des 14.Jahrhundert war Friedrich von Erzingen-Betmaringen einer der ersten bekannten Gerichts- beziehungsweise Vogtherren des Dorfes. Die Herren von Erzingen-Betmaringen führten wie die heutige Gemeinde einen aufrechten Eber im Wappen. Es wird darum angenommen, dass das Bergemer Wappen auf die ehemaligen Gerichtsherren aus dem Geschlecht der Erzingen-Betmaringen zurückgeht. Von 1894 bis 1934 zierte an Stelle des Ebers eine Linde das Bergemer Wappen. Dieses Wappen ist noch auf dem mittleren nördlichen Glasfenster in der Kirche zu sehen.

1452 kommt die Grafschaft Kyburg und damit auch Berg an die Stadt Zürich. Nach wechselnden Herrschaftsverhältnissen gelangte die Herrschaft 1642 an die Zürcher Familie Escher vom Luchs. 1642 baute Hans Heinrich Escher an Stelle des Meierhofs das Schloss Berg. Die Gerichtsherrschaft bleibt dann bis zur Helvetischen Revolution von 1798 in den Händen der Familie Escher vom Luchs. Hans Georg Escher (1756 - 1837) war der letzte Gerichtsherr von Berg. Er war angesehener Vertreter der zürcherischen Aristokratie und versuchte, mit verschiedenen konterrevolutionären Aktionen den Obrigkeitsstaat wieder herzustellen. Seine Tochter Cäcilie war der letzte Spross der Familie Escher von Berg. Sie bewohnte bis zu ihrem Tode am 19. Dezember 1885 das Schloss Eigental.

Während des Dreissigjährigen Krieges wurde das Zürcher Wehrwesen reorganisiert. Gleichzeitig mit der Neueinteilung in zehn Militärquartiere 1624 wurde ein Netz von Hochwachten als Alarmsystem eingerichtet. Der Wachturm auf dem noch heute «Hochwacht» genannten Punkt auf dem Irchel bot Sichtverbindung bis zu den Hochwachten Zürichberg, Uetliberg, Lägern, Stammberg und Kohlfirst.

Die Kirche Berg wird 1268 erstmals erwähnt. Sie war Maria geweiht und befand sich im Besitz des Klosters Kappel. Bis zur Reformation war die Kirche dann fest in den Händen des katholischen Klosters Rheinau. Trotz der Einführung des neuen Glaubens blieben bis 1836 Kirche und Pfarrhaus im Besitz des Klosters Rheinau. Ebenso wurden bis zu diesem Jahr die protestantischen Pfarrer vom Kloster Rheinau gewählt. Zürich hatte bei der Pfarrwahl nur ein Vorschlagsrecht. Das heutige Kirchenschiff stammt aus dem Jahre 1654. Der von Hans Rietmann auf Schloss Eigental im Jahr 1654 gestiftete Taufstein wird noch heute gebraucht. Im Jahr 1892 wurde der Giebelhelm des Turmes durch einen Spitzhelm ersetzt. Die heutige Form des Turmes stammt aus dem Jahre 1940.

Aus der Geschichte des Dorfes Gräslikon

Eine am 25. Mai 1254 ausgestellte Urkunde hält fest, dass der Edle Rudolf von Matzingen den Nonnen von Töss seinen Hof zu «Grassilincon» verkauft. Damit ist der Ortsname Gräslikon erstmals erwähnt. Er geht wohl auf die alemannische Landnahme durch die Sippe eines «Grassilo» zurück.

Das Kloster Töss erwirbt 1273 von Herrn Kuno zu Liebenberg die Vogtei über Gräslikon und kommt 1275 und 1276 durch Gütertausch zu weiterem Besitz in Gräslikon.

1276 wird in einem Schiedsgerichtsentscheid von «denen von Gräslikon», welche ein «Gemeinwerk» (das Allmendgut) besassen, gesprochen. Somit musste es sich bei Gräslikon um eine organisierte Flurgemeinde gehandelt haben. In einem Verzeichnis des säkularisierten Klosteramtes Töss werden 1445 die «Höf und Güter zu Gräslikon» aufgeführt. Wörtlich als «Gemeinde» wird Gräslikon schliesslich in einer gerichtsherrlichen Urkunde von 1554 bezeichnet.

Im Jahre 1588 zählte man in Gräslikon 20 zinspflichtige Haushalte. Wegen zweier Pestzüge war diese Zahl im Jahr 1637 auf 13 Haushaltungen mit rund 80 Seelen gesunken.

Nebst dem Kloster Töss war in Gräslikon auch das Kloster Rheinau als Inhaber der Kollatur der Pfarrei Berg zehntenberechtigt. Als Folge von Zwistigkeiten zwischen Töss und Rheinau wurde 1692 ein Zehntenplan für Gräslikon erstellt. Nach der helvetischen Revolution von 1798 wurde Gräslikon der Munizipalgemeinde Buch zugeteilt. Mit diesem Verwaltungsentscheid waren die Gräsliker jedoch nicht einverstanden. Gemeinsam kämpften sie um Selbständigkeit in der Organisation ökonomischer Gemeindeaufgaben sowie um einen politischen Anschluss an die Gemeinde Berg, zu welcher sie kirchengenössig waren.

Am 6. Januar 1844 wünschten die Bürger von Gräslikon in einem Bittschreiben an die Regierung eine «Civil-Gemeinde» zu bilden und, sobald sie in ökonomisch selbständig geworden seien, sich von Buch zu lösen und Anschluss bei Berg zu finden. Bereits 1845 war die Umwandlung zur eigenständigen Zivilgemeinde erfolgt. Weniger zügig verlief die Abtrennung von Buch; die Gemeinde Berg lehnte den Anschluss kurzerhand ab. Erst 1855, im Zusammenhang mit dem neu erlassenen Gesetz über die Kantonseinteilung, wurde Gräslikon der Gemeinde Berg einverleibt.

Höhepunkt und zugleich beginnender Niedergang des agrarischen Zeitalters bildete die Melioration in den Jahren 1944-1958: Die während tausend Jahren entstandene Kulturlandschaft wurde für die Industrialisierung des Landbaues umgebaut. Letzterer ist nicht mehr die allgegenwärtige Lebensgrundlage der Gräsliker, sondern nur noch ein Teil des wirtschaftlichen Umfeldes. Trotzdem ist Gräslikon ein sanft in die Landschaft eingebettetes Dorf geblieben, mit einer funktionierenden Dorfgemeinschaft und einem eigenständigen Charakter.

Quelle: berg-am-irchel.ch

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