Geschichte von Adliswil, Kanton Zürich in Fotos
Städtische Chronik700 v. Chr.-1000 n. Chr. - Kelten und Alemannen Keltische Gräberfunde zeigen, dass das Gebiet von Adliswil schon ca. 700 Jahre v. Chr. besiedelt war. Der Dorfname stammt von einem Alemannen, der im 4. oder 5. Jahrhundert hier seinen Hof errichtet und Adalot oder Adelmund geheissen haben soll. Urkundlich ist die Ortsbezeichnung «Adololdswile» bzw. «Adelmundiswilare» jedoch erst seit Mitte des 11. Jahrhunderts nachgewiesen. 1000–1799 - Ruhiges Leben Bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts verlief die Entwicklung Adliswils ohne nennenswerte Ereignisse. Die Bewohner waren einfache Bauern, die wegen der bis zum Jahre 1896 dauernden Kirchenzugehörigkeit zu Kilchberg eng mit dem östlichen Nachbarn verbunden waren. Durch Rodungen wurde im 17. Jahrhundert die landwirtschaftliche Fläche wesentlich erweitert. In grösserem Rahmen wurden auch Reben gepflanzt. Die Entwicklung im unteren Sihltal im 18. Jahrhundert verlief ruhig. 1799 unterbrach der Fränzösich-Russische Krieg die Stille und lastete bald schwer auf dem Dorf, da der Sihllauf zugleich die Kampffront bildete. 1720 - Adliswiler Wappen Das Wappen Adliswils – oben ein goldener Adler an der Teilung, unten ein halbes blaues Mühlrad – lässt sich als Gemeindewappen seit etwa 1720 nachweisen. Der Adler soll auf die erste Namenshälfte des Dorfes anspielen, während das Mühlrad an die 1248 bezeugte Mühle erinnert. 1800–1945 - Albisstrasse und Textilindustrie Die eigentliche Entwicklung begann, als das verkehrsmässig nur sehr dürftig erschlossene Adliswil durch die 1837-1839 erbaute Albisstrasse mit Zürich verbunden wurde. Damit war auch die Voraussetzung erfüllt, um die Wasserkraft der Sihl industriell zu nutzen. Neben zwei Spinnereien liess bald auch die mechanische Seidenstoffweberei Adliswil ihre Maschinen von der Sihl antreiben. Sie entwickelte sich zu einem der grössten Betriebe der Schweiz. In der Krise der Dreissigerjahre, in der die Textilindustrie weit gehend zusammenbrach, wirkte sich die starke Verflechtung der Gemeinde mit einem einzigen Betrieb sehr nachteilig aus. Nur nach und nach konnte sich das damals völlig verarmte und in seiner Entwicklung während nahezu zwei Jahrzehnten stagnierende Adliswil wieder auffangen. 1945–2015 - Entwicklung zur Wohngemeinde und Stadt Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die lebhafte Entwicklung zur heutigen Wohngemeinde ein. Begünstigt durch die Nähe Zürichs, die landschaftlichen Reize des Sihltales, die guten Bahn- und Busverbindungen zu den Arbeitsplätzen in der nahen Grossstadt, begann Adliswil wieder zu wachsen. 1962 erreichte Adliswil 10 000 Einwohner und avancierte damit zur statistischen Stadt. Seit Anfang der Siebzigerjahre hat sich das Wachstum wieder etwas verlangsamt. Heute zählt die Gemeinde rund 18200 Einwohner. Organisatorisch hat Adliswil den Schritt zur Stadt im Frühjahr 1974 vollzogen. Die direkte Demokratie ist durch das Parlamentsystem mit dem Grossen Gemeinderat und Urnenabstimmung ersetzt worden. Quelle: adliswil.ch |