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Alte Historische Fotos und Bilder Wettingen, Kanton Aargau
Wappen Wettingen

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Geschichte von Wettingen, Kanton Aargauin Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Wettingen liegt am rechten Ufer der Limmat, unmittelbar vor der Klus von Baden. Den grössten Teil des Siedlungsgebiets bedeckt das Wettingerfeld, eine flache Schotterebene, die auf allen Seiten von natürlichen Grenzen umgeben ist: Im Westen und Süden vom Fluss, im Norden vom steilen Südhang der zum Faltenjura gehörenden Lägern und im Osten vom Sulperg. Zwischen der Lägern und dem Sulperg liegt das nicht überbaute Eigital. An dessen westlichem Ende, im Nordosten des Wettingerfelds, befindet sich der alte, noch relativ gut erhaltene Dorfkern. Der Südhang der Lägern ist teilweise mit Reben bepflanzt (siehe dazu Weinbau in Wettingen). Der Dorfbach durchquert das Wettingerfeld und mündet schliesslich über den Gottesgraben in die Limmat. Er ist teilweise kanalisiert, teilweise eingetunnelt und teilweise renaturiert.

Gründungsdatum:

Einwohner: 20 265

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Wettingen. Gedeckte Brücke
Gedeckte Brücke
Wettingen. Klinik Sonnenblick, um 1950
Klinik Sonnenblick, um 1950
Wettingen. Kloster
Kloster
Wettingen. Lehrerseminar, Gedeckte Brücke, 1958
Kloster Wettingen, Lehrerseminar, Gedeckte Brücke, 1958
Wettingen. Klosterkirche
Klosterkirche
Wettingen. Kraftwerk
Kraftwerk
Wettingen. Lehrerseminar, 1908
Lehrerseminar, 1908
Wettingen. Panorama der Stadt mit Kraftwerk
Panorama der Stadt mit Kraftwerk

Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet Wettingens wurden zwei Gräber aus der Jungsteinzeit gefunden. Zur Zeit der Römer bestand sich hier eine kleine Siedlung. Durch das Wettinger Feld führte die Römerstrasse von Vindonissa (Windisch) über Aquae Helveticae (Baden) nach Vitudurum (Oberwinterthur). Als einziger Überrest eines Isistempels blieb eine Inschrift erhalten, die heute in die katholische Kirche St. Sebastian eingemauert ist. Die ersten alamannischen Siedler liessen sich im Verlauf der ersten Siedlungswelle im 6. Jahrhundert am Standort der aufgegebenen römischen Siedlung nieder.

Die erste urkundliche Erwähnung von Wettingun erfolgte im Jahr 1045. Der Ortsname stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet «bei den Leuten des Wetti». Aus dieser Zeit ist auch die abweichende Form Wattingun bekannt, die auf die «Leute des Watto» hindeutet. Im frühen Mittelalter fand das Christentum Einzug in Wettingen. Dabei wurden die ersten Kirchen noch von Privatleuten, so genannten Kollatoren, gegründet. Als Gegenleistung konnten sie den Zehnten für sich in Anspruch nehmen. Wettingen gehörte lange zum frühen Thurgau und fiel mit dessen Aufteilung zum Zürichgau. Im Jahr 1173 starben die Grafen von Lenzburg aus und ihre Gebiete gelangten in den Besitz der Grafen von Kyburg.

Freiherr Heinrich II. von Rapperswil kaufte nach 1220 Güter in Wettingen und das Patronatsrecht der Dorfkirche. Nachdem Heinrich während der Kreuzzüge auf wundersame Weise aus Seenot gerettet worden war, schenkte er seine Besitztümer in Wettingen der Reichsabtei Salem. Diese entsandte Mönche nach Wettingen, um in einer Flussschlaufe der Limmat eine neue Abtei zu gründen. Der 14. Oktober 1227 gilt als Gründungsdatum des Klosters Wettingen, das in der Folge zum wichtigsten Grundherrn in der Region aufstieg und ab dem 14. Jahrhundert auch die niedere Gerichtsbarkeit ausübte.

Als das Geschlecht der Kyburger ausstarb, gelangen ihre Besitztümer im Jahr 1273 an die Habsburger. 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Wettingen war nun Hauptort des gleichnamigen Amtes in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. Während der Reformation bekannte sich ab dem 7. August 1529 zunächst der Dorfpfarrer Jakob Leu zur neuen Konfessionen, einen Tag später der Abt Georg Müller mit der Mehrzahl der damaligen Mönche. Auch die Mehrheit der Dorfbevölkerung trat über, wurde aber – ebenso wie das Kloster – nach dem Zweiten Kappelerkrieg von 1531 rekatholisiert. 1633 kam in der Nähe des Klosters ein römischer Silberschatz mit acht Gefässen und zahlreichen Münzen aus dem 3. Jahrhundert zum Vorschein. Die Abgesandten der Tagsatzung in Baden teilten den Schatz unter sich auf, der Zürcher Standesherr H. Witz liess aber die Funde vor dem Einschmelzen aufzeichnen.

Während des Zweiten Villmergerkrieges von 1712 war das Dorf von Zürcher und Berner Truppen besetzt, die vom Wettingerfeld aus die Badener Festung Stein beschossen. Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Wettingen war zunächst eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden. In diesem und im nachfolgenden Jahr zogen nacheinander französische, österreichische und russische Truppen durch das Dorf und hielten sich auf Kosten der Bewohner schadlos. Seit 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.

Im Zuge des Aargauer Klosterstreits beschloss der Grosse Rat am 13. Januar 1841 die Schliessung aller aargauischen Klöster, so auch des Klosters Wettingen. Die Mönche erhielten 48 Stunden Zeit, um das Kloster zu verlassen und bezogen schliesslich am 8. Juni 1854 die Reste des alten Benediktinerklosters Mehrerau in Bregenz (heute Territorialabtei Wettingen-Mehrerau). Alle Klostergüter gingen in Staatsbesitz über und die umfangreichen Bestände der Klosterbibliothek überführte man in die Kantonsbibliothek in Aarau.

Wettingen war nun ein Bauerndorf mit dem 1847 eröffneten Lehrerseminar Wettingen in den Räumlichkeiten des ehemaligen Klosters. Die erste Eisenbahnlinie der Schweiz, die Spanisch-Brötli-Bahn, nahm ihren Betrieb am 9. August 1847 auf. Zunächst führte sie jedoch am linken Ufer der Limmat entlang, auf der anderen Flussseite. 1858 entstand neben dem ehemaligen Kloster eine Spinnerei. Auf Wunsch des Fabrikbesitzers verlegte die Schweizerische Nordostbahn das Trassee in diesem Abschnitt auf die rechte Seite der Limmat und Wettingen erhielt 1876 einen Bahnhof an zentraler Lage zwischen Klosterbezirk und Dorf. Die Eröffnung der Nationalbahn nach Zofingen war am 6. September 1877, der Abschnitt nach Winterthur folgte einige Wochen später am 15. Oktober. Als Konkurrenz dazu war am 1. Oktober desselben Jahres die Bülach-Baden-Bahn eröffnet worden; diese wurde jedoch bereits am 18. Januar 1937 stillgelegt.

Nachdem 1891 im benachbarten Baden die BBC gegründet worden war, die in der Folge stark expandierte, wandelte sich Wettingen sehr rasch zu einem Arbeitervorort. Baden selbst hatte aufgrund der ungünstigen topographischen Lage wenig Platz für neue Siedlungen und so zogen viele BBC-Arbeiter nach Wettingen, das im flachen Wettingerfeld noch weitläufige Baulandreserven aufwies. Die Bevölkerungsstruktur veränderte sich durch die jahrzehntelange Zuwanderung nachhaltig. Neben der katholischen Dorfbevölkerung kamen viele Reformierte nach Wettingen, ebenso Katholiken aus anderen Regionen der Schweiz und später auch aus dem Ausland. Dies führte zum Bau der reformierten Kirche Wettingen (1939) und der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Anton (1954) sowie der Errichtung einer gleichnamigen Pfarrei. 1938 wurde das Elektrizitäts- und Wasserwerk Wettingen gegründet. 1939 nahm die BBC vom Kraftwerk Wettingen nach Zürich eine experimentelle Anlage zur Gleichstrom-Hochspannungsübertragung in Betrieb.

Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Wettingen mit Baden zusammengewachsen. Einen erneuten Wachstumsschub erlebte das Dorf zwischen 1950 und 1960, als die Einwohnerzahl um über zwei Drittel anstieg und die letzten freien Flächen in der Mitte des Wettingerfelds überbaut wurden. 1967 erreichte die Einwohnerzahl mit 20'019 ihren vorläufigen Höchststand. Bis 1990 sank sie um fast zwölf Prozent, konnte sich dann aber bei rund 18'000 stabilisieren und stieg im Jahre 2010 wieder auf über 20'000. Im Jahr 1973 wurde der neue Friedhof und die Friedhofskirche Brunnenwiese eingeweiht und 1974 wurde das grosse Sport- und Erholungszentrum Tägerhard eröffnet, das mit seinem vielfältigen Angebot eine überregionale Bedeutung erlangte.

Quelle: de.wikipedia.org




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