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Alte Historische Fotos und Bilder Hittnau, Kanton Zürich
Wappen Hittnau

Städte der Welt • Liste von Gemeinden und Städte in Schweiz

Liste der Städte nach Alphabet

Geschichte von Hittnau, Kanton Zürich in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Hittnau ist eine politische Gemeinde im Bezirk Pfäffikon des Kantons Zürich in der Schweiz. Zu der Gemeinde gehören die Ortschaften Ober- und Unterhittnau, Isikon, Hasel, Dürstelen, Schönau und Hofhalden.

Hittnau wurde als Hittenouva im Jahr 905 erstmals urkundlich erwähnt. Es liegt oberhalb des Pfäffikersees an der Verbindungsstrasse zwischen dem Glatttal und dem Tösstal. Die Kempt durchfliesst das Dorf als erste Ortschaft nach ihrer Quelle.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 3634

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Hittnau. Blick auf Ober Hittnau, 1922
Blick auf Ober Hittnau, 1922
Hittnau. Gasthof zum Hirschen, Besitzer J. Kuhn-Grimm
Gasthof zum Hirschen, Besitzer J. Kuhn-Grimm
Hittnau. Geburtshaus von Jakob Stutz
Geburtshaus von Jakob Stutz
Hittnau. Kirche, 1950
Kirche, 1950
Hittnau. Ober Hittnau, 1921
Ober Hittnau, 1921
Hittnau. Ober Hittnau, 1922
Ober Hittnau, 1922
Hittnau. Unter Hittnau, 1927
Unter Hittnau, 1927
Hittnau. Unter Hittnau - Restaurant Sonne und Schulhaus
Unter Hittnau - Restaurant Sonne und Schulhaus

Zur Geschichte der Gemeinde Hittnau

Hittnau liegt an der Verbindungsstrasse vom Glattal ins Tösstal oberhalb des Pfäffikersees. Die sich mehrheitlich am Westhang des Stoffels (höchster Punkt der Gemeinde mit 928 Meter über Meer) erstreckende Gemeinde, umfasst neben dem Dorf Hittnau (ehemals Unter- und Oberhittnau) die Aussenwachten Dürstelen, Isikon, Hasel, Schönau und Hofhalden. Die Gegend um Hittnau wurde bereits in alemannischer Zeit besiedelt und gehörte im Mittelalter zur Grafschaft Kyburg. Aus dem 12. Jahrhundert stammte die Burg der Herren von Werdegg, die im 14. Jahrhundert durch Einheirat an das Adelsgeschlecht der Landenberger kam. 1444 wurde die Burg auf dem Schlosshügel, die mittlerweile den Herren von Hinwil gehörte, während des alten Zürichkrieges zerstört. Der Schlosshügel, der sich heute im Eigentum der Schulgemeinde befindet, diente fortan als Steinbruch. Ausser der Burgstelle erinnert nur noch der schwarze Adler im Gemeindewappen an jene herrschaftliche Zeit.

Jakob Stutz (1801-1877), der Volksdichter aus Isikon

Vor über 200 Jahren wurde in Isikon bei Hittnau der Volksdichter Jakob Stutz geboren. Er lebte an verschiedenen Orten im Zürcher Oberland.

Jakob Stutz war der erste eigentliche Zürcher Oberländer Dichter, der sich noch zu einer Zeit zu Worte meldete, als die allmächtige Stadt auf der Landschaft das alleinige Sagen hatte. Wie immer man auch Jakob Stutz als Dichter einstufen mag, unbestritten ist, dass er die erste relevante, sozialgeschichtliche und völkerkundliche Quelle des Zürcher Oberlandes ist. Er hat Sitten und Gebräuche beschrieben, er hat die Stimmung, die Sorgen und Freude der Landbevölkerung unverfälscht in deren Sprache geschildert – hat eine wohltuenden Gegenpol gesetzt zu den pfarrherrlichen Meldungen über die Stimmung auf der Zürcher Landschaft. Aus seinen Schilderungen lässt sich leicht ablesen, dass das politische Erdbeben von 1830 überfällig war, als infolge des „Ustertages“ der Zürcher Staat umgekrempelt und insbesondere der Landschaft endlich zu ihren Rechten verholfen wurde. Jakob Stutz war von allem ein Dichter und hat eine umfangreiches Werk hinterlassen, welches in den frühen Jahren reissenden Absatz fand, später mehr von Theaterinteressierten und schliesslich nur noch von Volkskundlern beachtet wurde. Den ersten Durchbruch erzielte der, am 27. November 1801 in Isikon geborene Jakob Stutz, mit dem 1831 erschienenen Mundartbändchen „Gemälde aus dem Volkleben, nach der Natur aufgenommen und treu dargestellt in gereimten Gesprächen Zürcherischer Mundart“, dem bis 1853 fünf weitere Bände folgten und bis zu sechs Mal neu aufgelegt werden mussten. In späteren Jahren widmete er sich dem Theater und fasste „dramatische Geschichte“ und „vaterländische Schauspiele“.

Im Jahre 1853 erschien das bedeutendste Werk von Jakob Stutz, die Autobiographie „Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben als Beitrag zur Kenntnis des Volkes“, welche bis heute drei Mal neu verlegt wurde (1927, 1960 und 1983). Auch nach dem Tod von Jakob Stutz – er war am 14. Mai 1877 in Bettswil ob Bäretswil gestorben – wurden einzelne seiner Theaterstücke neu aufgelegt.

Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft

Bedingt durch die starke Verbreitung der textilen Heimindustrie, erlebte Hittnau im 18. Jahrhundert eine ausgeprägte Zunahme der Bevölkerung, die aber nach 1836 als Folge des Niederganges der Heimindustrie wieder stark abnahm. Viele Bauten, zumeist Reihenflarze und Kleinbauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, blieben bis heute erhalten. Zahlreiche solcher Gebäude wurden in den letzten Jahren erneuert. Von 1820 bis 1834 siedelten sich die ersten Fabriken (drei Spinnereien) am Hittnauer Dorfbach, der Luppmen, an. Nebst den beiden grössten Industriebetrieben, der Wagner+Grimm AG (eh. Lapp-Textima AG) und der Alipro AG, zählen heute zahlreiche kleinere Gewerbebetriebe und nach wie vor auch die Landwirtschaft zu den Pfeilern des Erwerbslebens der Gemeinde Hittnau.

Verdoppelung der Einwohnerzahl in 20 Jahren

In der Zeit von 1836 bis 1910 nahm die Einwohnerzahl von 1983 Personen stetig ab bis auf den Tiefstand von 1255 Personen. Nachher blieb die Einwohnerzahl während rund 60 Jahren ziemlich konstant. 1980 zählte die Gemeinde Hittnau 1347 Einwohnerinnen und Einwohner. Der Abschluss der Gesamtmelioration, das Zustandekommen der Quartierplan-Erschliessungen in den Gebieten Lätten-Schleifentobel und Zimberg, die Erschliessung weiterer Baugebiete in Hittnau (u.a. Mehrfamilienhaus-Quartier Seewadel) löste eine rege Bautätigkeit aus, die praktisch ohne Unterbruch bis in die Gegenwart andauert. Die Einwohnerzahl entwickelte sich seither fast „boomartig“ mit jährlichen Zunahmen um die 100 Personen. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich seit 1980 und im April 2001 konnte die 3000-ste Einwohnerin begrüsst werden. Im Juli 2010 zählte Hittnau 3433 Einwohnerinnen und Einwohner. In den nächsten Jahren ist jedoch mit einer Abschwächung dieses Trends zu rechnen.

Wohnliche Gemeinde in einer reizvollen Landschaft

Den vorstehenden Zeilen kann entnommen werden, dass das rasche Bevölkerungswachstum der Gemeinde Hittnau, seit dem Anfang der achtziger Jahre, nicht auf einen niedrigen Steuerfuss zurückgeführt werden kann. Auch die Baulandpreise waren in Hittnau nie besonders günstig. Es darf deshalb davon ausgegangen werden, dass die Nachfrage nach Wohnraum in Hittnau vor allem auf die reizvolle Landschaft am Rande eines voralpinen Erholungsgebietes sowie die Nähe der städtischen Zentren Zürich, Winterthur, aber auch Uster und Wetzikon zurückzuführen ist. Die zahlreichen Wanderwege laden ein zu Wanderungen und Spaziergängen. Genügend Schnee vorausgesetzt, kann im Winter auf der Stoffel-Loipe, die von der Langlaufgruppe des Verkehrsvereins Hittnau unterhalten wird, dem Langlaufsport gefrönt werden. Auf dem Gemeindegebiet Hittnau befindet sich zudem seit vierzig Jahren, ein sich sehr gut in die Landschaft eingeführter Golfplatz. Dieser Golfplatz wird zu den schönsten Golfanlagen in der ganzen Schweiz gezählt. Der Golfplatz in Dürstelen wird vom Golf- und Country Club Hittnau betrieben.

Die Vereine, die Kirchen und auch die Behörden sorgen mit einem vielfältigen Angebot an kulturellen und sportlichen Veranstaltungen und Aktivitäten für eine lebendige Gemeinde. Sie tragen dazu bei, dass der Gemeinde Hittnau – trotzt des grossen Bevölkerungswachstums und Wandels in den vergangenen zwei Jahrzenten – ihre Wohnlichkeit und Liebenswürdigkeit erhalten geblieben ist.

Da die Identität der Einwohner mit der Gemeinde Hittnau sehr gross ist, trägt die Gemeinde daher den Leitsatz: Hittnau – ein Stück Heimat.

Quelle: hittnau.ch

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