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Alte Historische Fotos und Bilder Heiden, Kanton Appenzell Ausserrhoden
Old historical photos and pictures , Canton of Appenzell Outer Rhodes
Wappen Heiden

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Geschichte von Heiden, Kanton Appenzell Ausserrhoden in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie:

Gründungszeitpunkt:

Einwohner:

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Geschichte

Überblick

Rundgang durch das Dorf

Der Schweizerische Kunstführer charakterisiert Heidens Dorfbild mit den Worten: "Schöne rechteckige Anlage mit Kirche und schlichten Biedermeierhäusern unter niederen Walmdächern." Der gesamte Dorfkern bewahrt bis heute eine grosse stilistische Einheit und Reinheit.

Diese Einheit "verdankt" Heiden einer Katastrophe: Am 7. September 1838 vernichtete ein verheerender Dorfbrand – von einem heftigen Föhnsturm begünstigt und immer weiter angefacht – im Dorfkern und in den nördlichen Gemeindeteilen 129 Gebäude samt der Kirche.

Innerhalb zweier Jahre entstand das Dorf neu. Dem Zeitgeist entsprechend wurde Heiden im klassizistischen Stil bzw. in dessen bürgerlich-ländlicher Spielart, dem Stil des Biedermeier, aus Schutt und Asche wieder aufgebaut. Das in regelmässiger klassizistisch-biedermeierlicher Anlage neu entstandene Dorfzentrum steht heute unter nationalem Denkmalschutz.

Der Kirchplatz

Der kurze virtuelle Rundgang durch Heiden beginnt auf dem Dorfplatz, auch Kirchplatz genannt. Seine architektonische Geschlossenheit, die harmonische Einheit aller Bauten um den Platz herum machen ihn wohl zum schönsten klassizistischen Dorfplatz der Schweiz. Jedes Haus, ja selbst das Rathaus und die Kirche, fügen sich in die strengen Linien des Klassizismus ein.

Die Kirche mit einem viersäuligen Mittelportikus in der Gestalt einer Römischen Tempelvorhalle verleiht der Front einen kräftigen Akzent.

Das Rathaus

Einen interessanten Kontrast zur Kirche bildet gleich gegenüber das Rathaus mit seinen Eingangs- und Fensterarkaden im Erdgeschoss.

Je zwei durch einen Mitteltrakt verbundene Walmdachhäuser beschliessen den Platz an seinen Schmalseiten.

Durch die Seeallee zum Dunantplatz

Vom Kirchplatz gelangen wir in Richtung Grub AR durch die Seeallee und passieren auf der linken Seite den Kurpark mit Kinderspielplatz, Ruhebänken und Kursaal. Auf der rechten Seite befindet sich der Dunantplatz mit dem Denkmal zur Erinnerung an Henry Dunant, geschaffen von der Bildhauerin Charlotte Germann-Jahn. Es steht zu Ehren des Gründers des Roten Kreuzes, der die letzten 23 Jahre seines Lebens in Heiden verbracht hat. Dunant soll sich hier bei seinen Spaziergängen gerne aufgehalten haben. Am Dunantplatz startet auch der Rundgang "Auf den Spuren von Henry Dunant".

Von diesem Platz aus öffnet sich ein Panorama, das uns den oberen Teil des Bodensees in seiner Weiträumigkeit eindrücklich erleben lässt. Bei klarer Sicht sehen wir die Mündung des Rheins in den Bodensee, die Städte Lindau und Bregenz, ...

... oder – je nach Jahreszeit – es öffnet sich in Richtung Norden der Blick auf ein unendlich scheinendes Nebelmeer.

Kurplatz und Freihof

Wer den Kurpark durchquert, gelangt unterhalb in die Poststrasse und darauf – in östlicher Richtung – wieder zum Zentrum. Wie ein Gelenk verbindet der grosse gegliederte Gebäudekomplex des ehemaligen Hotels zum Freihof das Südwestende des "neuen" Dorfs mit dem vom Brand verschonten unteren Dorfteil.

Nach dem Dorfbrand 1838 entsteht die Bierbrauerei "zum Türmliplatz". 1847 wird sie zur "Curanstalt zum Freihof" umgebaut. Frau Emma Altherr, geborene Simond aus Chamonix, führt die renommierten Hotels Schweizerhof und Freihof. Ihr Mann, Dr. Hermann Altherr, ist Arzt am Bezirksspital. Auch Henry Dunant ist oft im Freihof zu Gast, und er geniesst die internationale Atmosphäre. Im ehemaligen Freihof befinden sich heute der Posten der Kantonspolizei, eine Zahnarztpraxis und Wohnungen.

Das Haus Harmonie

Als einziges Gebäude des Dorfkerns überstand das "Haus Harmonie" den Dorfbrand von 1838. Ob das Haus verschont blieb, weil es dem Dorfhauptmann gehörte oder weil dort wichtige Akten gelagert waren, lässt sich heute nicht mehr eindeutig feststellen ... Im Erdgeschoss des Hauses Harmonie finden wir die Enoteca La Brenta, die zu einem beliebten Treffpunkt in Heiden geworden ist.

Das Schwimmbad

Nur wenige Gehminuten unterhalb des Dorfes befindet sich das Schwimmbad. Die 1931 von Beda Hefti entworfene Badi Heiden ist eines der letzten erhaltenen Bäder aus dieser Epoche und gilt als eine der schönsten Badeanlagen der Schweiz. Das Schwimmbad wurde in der 2. Hälfte der 1980er-Jahre mit grossem Aufwand originalgetreu restauriert und steht unter Denkmalschutz.

Vorgeschichte, Altertum

Heidens Schritte in 1'000 Jahren Geschichte

Das Gebiet der späteren Gemeinden Heiden, Wolfhalden und Lutzenberg gehörte ursprünglich zum Hof Thal SG, der ein Lehen des Bistums Konstanz war und seit dem 12. Jahrhundert "Vogtei Rheineck" genannt wurde.

Im Gefolge der Appenzeller Freiheitskriege zu Beginn des 15. Jahrhunderts setzte eine Entwicklung ein, während der sich das Gebiet der späteren Gemeinden Heiden, Wolfhalden und Lutzenberg vom Verband des Hofes Thal löste. Dieses Gebiet ("die Leute vom Berg") bildete seither den östlichen Teil des Landes Appenzell, den Kurzenberg.

Die ersten urkundlichen Nennungen des Namens Heiden – "Heiden" abgeleitet von "Heide" = "unbebautes Land" – erschienen 1512, 1536 und 1540. Das Gebiet der heutigen Gemeinde Heiden wurde aber schon im 14. und 15. Jahrhundert urbar gemacht.

Der Kurzenberg war – entsprechend seiner ursprünglichen politischen Zugehörigkeit – nach Thal kirchgenössig. 1529 nahm das Gebiet die Reformation an. 1652 lösten sich Heiden und Wolfhalden wegen des langen Kirchweges von der Mutterkirche Thal und bauten eigene Gotteshäuser. Damit zerfiel der Kurzenberg in die drei selbstständigen Gemeinden Heiden, Wolfhalden und Lutzenberg, das kirchlich bei Thal verblieb.

Am 7. September 1838 vernichtete ein verheerender Dorfbrand, von einem heftigen Föhnsturm begünstigt, 129 Gebäude samt der Kirche im Dorfkern und den nördlichen Gemeindeteilen. Innerhalb zweier Jahre entstand das Dorf neu, in regelmässiger klassizistisch-biedermeierlicher Anlage.

Ab 1848 entwickelte sich Heiden zum Molkenkurort. Das Wirken des Augenarztes Albrecht von Graefe und des Neurologen Heinrich Frenkel machte Heiden nach 1860 zu einem der berühmtesten Kurorte Europas. Die Glanzzeit des Kurortes endete mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs 1914. Seit dem Ende des 2. Weltkriegs 1945 erlebt Heiden als Kur- und Ferienort eine Renaissance.

Ab 1850 wurden auf den ausgebauten Strassen Reisepostverbindungen eröffnet. Die erste Linie führte über Grub nach St.Gallen. Weitere Verbindungen entstanden nach Rheineck, Trogen, Oberegg und ins Rheintal. Ab 1906 löste das Postauto die Pferdekutschen ab. 1875 schloss die Rorschach-Heiden-Bergbahn, eine der wenigen Normalspur-Zahnradbahnen der Welt, Heiden an das schweizerische Schienennetz an.

1874 nahm das vorderländische Bezirkskrankenhaus, das heutige kantonale Spital, seinen Betrieb auf. Hier verbrachte Henry Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, von 1887 bis 1910 die letzten 23 Jahres seines Lebens. In dieser Zeit, im Jahr 1901, erfuhr Henry Dunant eine grosse Ehre: Ihm wurde der erste Friedensnobelpreis verliehen.

1902 wurde die erste katholische Kirche in Heiden gebaut, die 1963 einem Neubau wich. 1936 fiel die evangelische Kirche erneut einer Brandkatastrophe zum Opfer. Der Wiederaufbau bewahrte das klassizistische Äussere, der Innenraum wurde von der Quer- zur Längskirche.

Wirtschaftliche Verhältnisse

Zur allgemein verbreiteten Gras- und Milchwirtschaft gesellte sich im unteren Gemeindeteil schon früh der Weinbau, der heute allerdings wieder verschwunden ist. Ebenso wurde früher auf dem Gemeindegebiet Getreide angebaut. Das Textilgewerbe entwickelte sich zu grosser Blüte. Weberei- und Stickereiwaren, zunächst aus Leinen, dann aus Baumwolle und Seide, wurden hergestellt. Die Tradition der Seidenweberei hat sich bis heute in einem grossen Industriebetrieb erhalten.

Baugeschichte

Heiden einst - und heute

Zeitsprünge von über 100 Jahren

1. Poststrasse

Vom Dorfkern sind, von den Bauten her betrachtet, wenig Veränderungen feststellbar. Mit der gelungenen Sanierung der Poststrasse, 1996 beendet, wurde die Baumallee, wie sie schon im 19. Jahrhundert bestanden hatte, wieder hergestellt. Zur Sanierung gehörte auch die Installation einer festlichen Strassenbleuchtung mit modernen, schlichten Lampen.

2. Kursaal

Das war er: der alte Kursaal, erbaut vom Architekten Davinet, eingeweiht im Frühjahr 1874, liebevoll der "Laubsäägelipalast" genannt. Im Sommer 1956 rückten die Bulldozer auf und versetzten ihm den Todesstoss. Der neue Kursaal, erbaut vom Architekten Glaus, eingeweiht am 27. Juni 1957, wurde damals stolz „die Attraktion der Ostschweiz" genannt. Im Jahr 2008, etwas über 50 Jahre später, beschlossen die Stimmbürger eine Sanierung und Modernisierung des Kursaals. Unter Beachtung der denkmalschützerischen Auflagen entstand ein den Anforderungen der Zeit entsprechendes Seminar- und Kongresszentrum.

3. Die Bissau, vom Bischofsberg aus gesehen

Diese Postkarte mit der Sicht vom Bischofsberg aus auf Heiden zeigt, wie sich die Dorfteile in der Bissau in den Jahren der Hochkonjunktur durch Industrie- und Dienstleistungsbauten völlig verändert haben. Die stattlichen Bauernhäuser in der unteren Bildmitte wurden für den Bau (1957-1974) der "Zübag" (heute Sefar) abgebrochen .

4. Von der Sonnhalde zur Schützengasse

Der Blick vom Schwimmbadhang zur Schützengasse offenbart die Verdichtung der Siedlung im Gebiet Mittelbissau durch Mehrfamilienhäuser, den Fabrikkomplex der ehemaligen Media sowie durch das Wohnquartier Täsche. Die begehrte Aussichtslage des Gebiets Brunnen hat trotz des steilen Anstiegs auch dort zu einer weitgehenden Überbauung geführt.

5. Gasthaus Adler

1968 fuhren die Bagger vor dem Adler und dem nebenstehenden Konsumgebäude zwischen der Einmündung der Asylstrasse und Rosentalstrasse in die Werdstrasse auf. Es galt, die beiden keineswegs baufälligen Häuser niederzureissen. Hier sollte der Coop-Neubau entstehen. Und da stand er nun für rund 40 Jahre, bis er im Jahr 2009 selbst einem Neubau weichen musste. Ende Oktober 2009 wurde der von Coop Ostschweiz und der Raiffeisenbank Heiden gemeinsam erstellte Gebäude mit Einkaufszentrum, Bank und Tiefgarage eingeweiht.

Quelle: heiden.ch

Fotos für freien Verwendung




Robinson Rd, CB 13862 Nassau, NP, The Bahamas
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