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Alte Historische Fotos und Bilder Bauma, Kanton Zürich

Städte der Welt • Liste von Gemeinden und Städte in Schweiz

Liste der Städte nach Alphabet

Geschichte von Bauma, Kanton Zürich in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Bauma liegt im voralpinen Teil des Tösstales im Zürcher Oberland an der Bahnlinie Winterthur–Rüti ZH. Die Stadt Winterthur liegt 19 km und die Stadt Zürich 25 km Luftlinie entfernt. Zum Gemeindegebiet gehören neben dem Dorf Bauma die Ortschaften und Weiler Saland, Laubberg, Blitterswil, Juckern, Dillhaus, Undalen, Altlandenberg, Bliggenswil, Wolfensberg, Hörnen, Schindlet, Wellenau und Lipperschwendi.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 4 909

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Bauma. Gast- und Kurhaus Schindlet, Restaurant
Gast- und Kurhaus Schindlet, Restaurant
Bauma. Gast- und Kurhaus Schindlet, Restaurant, 1912
Gast- und Kurhaus Schindlet, Restaurant, 1912
Bauma. Gasthaus zum Löwen
Gasthaus zum Löwen
Bauma. Gasthaus zum Tanne, 1957
Gasthaus zum Tanne, 1957
Bauma. Hotel Adler und Kirche, 1904
Hotel Adler und Kirche, 1904
Bauma. Katholische Kirche, 1919
Katholische Kirche, 1919
Bauma. Krankenasyl, 1940
Krankenasyl, 1940
Bauma. Krankenasyl
Krankenasyl
Panorama von Bauma, 1913
Panorama von Bauma, 1913
Panorama von Bauma mit Bahnhof
Panorama von Bauma mit Bahnhof
Bauma. Panorama von Dorfstrasse, 1919
Panorama von Dorfstrasse, 1919
Bauma. Post und Bahnhof, 1915
Post und Bahnhof, 1915

Geschichte

Altlandenberg

Um das Jahr 1200 wurde auf einer aussichtsreichen Anhöhe über der Töss die Burg Altlandenberg erbaut. Aber bereits schon 1315 fielen die letzten Ritter von Altlandenberg, Rudolf und sein Sohn Pantaleon, auf der Seite der Habsburger in der Schlacht am Morgarten unter den Todesstreichen der Eidgenossen. Die Burg fiel hierauf als Erblehen an die Abtei St.Gallen zurück, gelangte in die Hände verschiedener Besitzer und kam 1549 an die Stadt Zürich, die sie weiter verlieh. Als letzter Inhaber wird ein Hans Rüegg von Altlandenberg erwähnt, der sich 1651 anerbot, Steine der Burg für den Kirchenbau beizusteuern. Verschiedene Seitenzweige der Landenberger entwickelten sich zu bedeutenden und einflussreichen Adelsgeschlechtern. Die Burgruine wurde in den Jahren 1958/63 freigelegt und restauriert, sie liegt als beliebter Ausflugspunkt an einem der bekannten Guyer-Zeller-Wanderwege.

Besiedelung

Das Gemeindegebiet von Bauma wurde erst verhältnismässig spät erschlossen. Aus der Zeit der römischen Besetzung fehlen schriftliche Hinweise. Mit dem Einzug der Alemannen ab dem achten Jahrhundert entstanden in unserer Gegend die ersten festen Ansiedlungen wie Allenwil, Bettswil, Bliggenswil, Blitterswil, Hörnen, Lipperschwendi, Undalen, Wellenau und Wilen. Einen wesentlichen Anteil der Urbanisierung des wilden und unwegsamen Gebietes am tosenden Fluss (Töss) verdanken wir dem Kloster St. Gallen, welches gleichzeitig das Christentum in unserer Gegend einführte. Der Name entstand aus der Ortsbezeichnung Hof bei den Bäumen - Boumen - Baume - Bauma. Das Dorf Bauma als Zentrum der Gemeinde hat sich erst ab dem 17. Jahrhundert entwickelt. Bei der Gründung der Kirchgemeinde im Jahre 1651 bestand das Dorf erst aus vier Häusern. Die ersten Höfe und Weiler wurden auf den erhöhten, sicheren und sonnigen Hanglagen angesiedelt.

Gemeindebildung

Erst mit dem Bau der reformierten Kirche erfolgte in Bauma 1651 eine Gemeindebildung. Die auf einem weiten Gebiet verstreuten rund 70 Siedlungen wurden damit zu einem vorerst der Kirche unterstellten Verwaltungsbereich.

Bis zur französischen Revolution und damit auch dem Zerfall der Alten Ordnung und Herrschaft waren der Pfarrer und sein Stillstand als verlängerter Arm der herrschenden Stadt Zürich für die Religion, die Schulen, die Fürsorge, die öffentliche Moral und Ordnung, ja selbst für das Strassenwesen zuständig. Erst mit der Helvetik entstand auf Anordnung Napoleons 1798 eine politische Gemeinde. die sogenannte Munizipalität. Von 1798 bis 1803 gehörte Bauma zum helvetischen Distrikt Fehraltorf, anschliessend bis 1814 zum Mediationsbezirk Uster, bis 1831 zum Oberamt Kyburg und seither zum Bezirk Pfäffikon.

Mit rund 3'000 Einwohnern von 1800 - 1920 zählte Bauma vor über hundert Jahren zu einer der bevölkerungsreichsten Gemeinden des Kantons Zürich. Durch die starke Bautätigkeit in den letzten Jahren stieg die Einwohnerzahl bis gegen 4'300 an. Heute präsentiert sich die Gemeinde Bauma als ein fortschrittliches Gemeinwesen mit einer modernen Infrastruktur. Als Naherholungsgebiet bietet sie den Regionen Zürcher Oberland, Winterthur und Zürich vielfältige Freizeitmöglichkeiten, Ruhe und Erholung in einem schönen Naturgebiet.

Katholische Kirche Bauma

Das Baugrundstück wurde 1902 erworben und schon am Bettag des folgenden Jahres konnte in der neuen Kirche St. Anton der erste Gottesdienst gefeiert werden. Der Innenausbau der Kirche dauerte bis 1906. Im Jahr 1915 zeigte sich, dass der Baugrund (das alte Tössbett) zu Schäden an Kirche und Pfarrhaus geführt hatte; erste Sanierungsmassnahmen waren notwendig. 1951 wurde eine Sakristei angebaut und der Pfarreisaal saniert. In den 1950er Jahren wurde zudem das Kirchenschiff verlängert.

Seit 1963 umfasst die katholische Kirchgemeinde Bauma das Gebiet der politischen Gemeinden Bauma (inkl. Sternenberg), Bäretswil und Fischenthal.

Notzeiten

Im Jahre 1786 brannte durch Unachtsamkeit ein grosser Teil des Dorfes Bauma, darunter auch das Wirtshaus zum Tannenbaum, nieder. Da die Häuser fast vollständig aus Holz gebaut waren, konnte sich das Feuer von einem Haus zum andern weiterverbreiten, ohne dass man in der Lage gewesen wäre, den Flammen Einhalt zu bieten. Nur mit grosser Mühe konnten die Kirche und die benachbarten Gebäude vor dem Feuer gerettet werden. Sieben Liegenschaften wurden in Schutt und Asche gelegt, 44 Personen verloren mit ihren Heimstätten all ihre Habe. Dieser Dorfbrand war ein schwerer Schlag für die arme Gemeinde.

Wiederholt wurde Bauma auch von Hungersnöten heimgesucht, besonders schlimm in den Jahren 1770/72 und wegen der extrem nassen und kalten Witterung 1816/17, als 156 Einwohner an Schwäche starben. Eine weitere schwere Not brachte während den Wirren der französischen Revolution im Jahre 1798 die Besetzung durch französische Truppen. Auch in den folgenden Jahren kamen noch zweimal fremde Besatzungstruppen nach Bauma und forderten von der sonst schon bedürftigen Bevölkerung erneut grosse Opfer an Geld, Vieh und Lebensmitteln. Begreiflich, dass die Bevölkerung von Bauma, die 1798 die Bewegung von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit mit einem Freiheitsbaum auf dem Dorfplatz freudig begrüsst hatte, danach wenig Begeisterung für diese Art Freiheit aufbrachte.

Bis zur Korrektion der Töss im letzten Jahrhundert besass der Fluss keinen festen Lauf, er überschwemmte und verwüstete bei Hochwasser jeweils die ganze Talbreite, so vor allem im Jahre 1876, als das ganze Dorf unter Wasser stand, mehrere Gebäude einstürzten, hunderte von Obstbäumen weggerissen wurden, das ein Jahr vorher erstellte Trassee der Tösstalbahn auf weite Strecken schwer beschädigt wurde und auch ein Mann in den Fluten ertrank.

Reformierte Kirche Bauma

Bis zum Bau der ersten Kirche im Jahre 1651 waren die Einwohner von Bauma nach Bäretswil und Pfäffikon kirchengenössig, wohin sie bei schlechten Wegverhältnissen bis zu zwei Stunden unterwegs waren. Der stark wachsenden Bevölkerung genügte die kleine Kirche Bauma bald nicht mehr. Sie wurde 1771 abgebrochen und an der gleichen Stelle durch einen grösseren Neubau ersetzt. Gleichzeitig wurde die Mauer, die vorher die ganze Kirche und den Kirchhof umgab, abgebrochen. Die katholische Kirche wurde 1903 erstellt.

Reformierte Kirche Sternenberg

Mit dem Bau der Kirche die eigenständige reformierte Kirchgemeinde gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die Sternenberger den Gottesdienst in Bauma oder Wila besuchen. Am 12. September 1706 wurde die Kirche eingeweiht; die Gemeinde Sternenberg zählte damals rund 1'300 Einwohnerinnen und Einwohner. Ein Legat des Friedensrichters ermöglichte 1811 den Bau einer Orgel.

Das heutige Aussehen verdankt die Kirche der umfassenden Sanierung in den Jahren 1962/63. Die farbigen Kirchenfenster mit biblischen Motiven hat der Basler Maler Hermann Alfred Sigg gestaltet.

Wegen der einmaligen Lage ist die Kirche Sternenberg bei Hochzeitspaaren sehr beliebt.

Die Kirche ist tagsüber zugänglich und bietet ca. 160 Personen Platz.

Schulen

Bereits um 1600 wird von einem ersten Schulbetrieb in unserem Dorf berichtet, der während fast 200 Jahren in der Wohnstube des jeweiligen Lehrers stattfand. Das erste Schulhaus wurde 1809 als kleines einstöckiges Gebäude mit einem Zimmer in Undalen erstellt. 1826 folgte ein weiteres mit zwei Zimmern im Dorfe Bauma, 1835 dasjenige in Lipperschwendi, 1836 in Blitterswil, 1845 Abbruch und Neubau in Undalen, 1871 das zentrale Schulhaus in Bauma-Dorf (seit 1973 Gemeindehaus). 1838 wurde die Sekundarschule im Haus zum Hörnliblick eröffnet, 1910 konnte das heutige Sekundarschulhaus bezogen werden. Weitere Schulhausbauten folgten 1947 in Haselhalden, 1959 in Wellenau und 1973 die grosse Schulanlage mit Hallenbad in Altlandenberg. In den letzten Jahren wurden verschiedene Schulanlagen renoviert und erweitert.

Sternenberg

Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurde erstmals der Weiler Gfell erwähnt, damals gehörte das Gebiet zum Kloster St. Gallen. 1550 übernahm dann die Stadt Zürich die Gerichtsbarkeit. Da es damals noch keine Kirche gab, mussten die Gläubigen nach Turbenthal, Wila oder Bäretswil. Der Bau der Kirche Sternenberg wurde 1705 bewilligt.

Da Sternenberg damals eine Strafpfarrei war, hatte man auch ständig wechselnde Pfarrer. 1799 wurde die Gemeinde dann bedingt politisch unabhängig, bedingt aber nur, weil der Staat Zürich die Sternenberger immer finanziell unterstützen musste, was bis heute nicht anders ist. 1850 hatte die kleine Gemeinde aber doch immerhin an die 1'500 Einwohner, wovon diese vorwiegend von der Landwirtschaft lebten. Das schmale Einkommen versuchten viele durch Heimarbeiten wie Sticken, Weben und Korbflechten aufzubessern. Zu dieser Zeit lebte auch der Dichter Jakob Stutz in Sternenberg.

Teuerung, Wirtschaftskrisen und das Versagen der damaligen Gemeindebehörden und des Pfarrers führten die Gemeinde in die Krise. Mehrmals ersuchte man um Unterstützung für die hungernde Bevölkerung. Der damalige Ortspfarrer Johann Friedrich Esslinger wurde mit seiner Frau zusammen wegen begangener Unterschlagung ins Gefängnis gesteckt, die Gemeinde musste als Folge dessen von 1847 bis 1859 bevormundet werden.

Zeitsprung in die 80er Jahre unseres Jahrhunderts. Die Sternenberger befassten sich intensiv mit der Entwicklungs- und Siedlungsplanung der Gemeinde, deren Hauptziel die Erhaltung der Eigenständigkeit ist.

Bis noch vor wenigen Jahren war Sternenberg stark von der Abwanderung betroffen, was sich am Ende dieser Seite anhand der Einwohnerzahlen sehen lässt. Das Dorf war überaltert, junge Familien zogen in die Vororte der Städte und in die Nähe ihrer Arbeitsplätze. Darunter litten die Schulen, der Dorfladen, die Post und auch die Restaurants.

Mitte der achtziger Jahre gründete man die STEWOG, die Genossenschaft zur Erhaltung und Schaffung von Wohnraum in der Gemeinde Sternenberg. Damit versuchte man, die oben genannten Tendenzen zu stoppen und in Sternenberg wieder junge Familien mit Kindern anzusiedeln. Dies gelang auch zum Teil, zumindest konnte sich die Einwohnerzahl bei rund 350 einpendeln.

Verkehr

Bis 1820 gab es zwischen Winterthur und Bauma noch keine Brücke über die Töss, einzig primitive Schwemmstege verbanden die beiden Ufer. 1834/35 wurde die Talstrasse von Winterthur nach Bauma gebaut, vorher hatten die Fuhrwerke das oft nicht ungefährliche Tössbett als Strasse benützen müssen.

1836/39 folgte der Bau der Strasse nach Wetzikon - Oetwil. Damit begann spät auch die verkehrsmässige Erschliessung des oberen Tösstales. 1835 wurde in Bauma das erste Postbüro des Tales und gleichzeitig auch der Postkutschenverkehr nach Winterthur eröffnet, später folgte eine weitere Verbindung über Wetzikon - Uster nach Zürich.

1875 konnte unter grossen finanziellen Opfern der beteiligten Gemeinden die Eisenbahn Winterthur - Bauma und ein Jahr später die Verlängerung nach Wald in Betrieb genommen werden. 1901 folgte die Eröffnung der Uerikon - Bauma-Bahn. 1969 wurde diese teilweise durch den Busbetrieb Bauma - Wetzikon ersetzt. Postautoverbindungen bestehen nach dem Bezirkshauptort Pfäffikon und nach Sternenberg.

Wirtschaftliche Entwicklung

Die ersten Talbewohner waren Jäger, später kamen Viehzucht und ein bescheidener Ackerbau hinzu. Das Getreide wurde in der Dorfmühle zu Mehl verarbeitet, Hanf und Flachs wurden gepflanzt, gesponnen und zur Herstellung von Kleidern verarbeitet. Doch das rauhe Klima unserer Gegend und die kargen Böden erlaubten keine grosse Entwicklung der Urproduktion. Damit sich die schnell wachsende Bevölkerung ernähren konnte, mussten andere Erwerbsmöglichkeiten erschlossen werden. Lange Zeit wurde der Holzreichtum unserer Wälder für die Herstellung von hölzernen Gebrauchsgegenständen und Küchengeräten verwendet und diese durch Krämer weit herum vertrieben, wodurch das obere Tösstal zu seiner Bezeichnung «Chelleland» kam.

Mit dem Aufkommen der Baumwolle wurde die Verarbeitung vor allem durch Frauen und Kinder in häuslicher Heimarbeit betrieben, später übernahmen an der Töss und ihren Nebengewässern errichtete Werkstätten und Fabriken maschinell diese Tätigkeiten. Dieser Umstellungsprozess von der Heimarbeit zum industriellen Fabrikbetrieb verursachte schwere soziale Krisen, die im Fabrikbrand von Uster im Jahre 1832 zum Ausbruch kamen. Um 1900 arbeiteten in den fünf Baumer Textilbetrieben (3 Baumwollspinnereien und -webereien sowie zwei Seidenwebereien) rund 600 Arbeitskräfte, seit 1989 sind alle ehemaligen Textilbetriebe stillgelegt. Daneben nahm die Landwirtschaft in früheren Zeiten ebenfalls eine dominierende Rolle ein, heute sind weniger als 5% der Bevölkerung in diesem Erwerbszweig beschäftigt. Der Ackerbau war früher auch wegen der Selbstversorgung weiter verbreitet ging aber bis anfangs dieses Jahrhunderts um 75% zurück. Milchwirtschaft und Viehzucht sind unserer voralpinen Gegend besser angepasst.

Zentrum des oberen Tösstals

Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Bauma immer mehr zum Zentrum des oberen Tösstales. Diese Vorrangstellung verdankt es vor allem den vielen Gewerbe- und Handwerksbetrieben. Die Bedeutung von Bauma wurde 1661 aufgewertet durch die Verleihung des Markt- und Zollrechtes. Der zweimal jährlich stattfindende Jahrmarkt vermag auch heute noch aus der ganzen Region viel Volk anzuziehen.

Im letzten Jahrhundert entstanden weitere Dienstleistungsbetriebe wie Post, Bahn, Bank, Notariat und 1930 das Spital. Heute ist Bauma ein bedeutender Gewerbe- und Industrieort mit mittleren und kleineren Betrieben. Die grössten Arbeitgeber sind die Firma Wolfensberger AG, europäischer Branchenleader im Genauguss, die FBB-Unternehmungen (Kies-, Beton- und Transportunternehmung) und das Pflegezentrum Bauma. Die Politische Gemeinde Bauma beschäftigt in den verschiedensten Bereichen ebenfalls über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Quelle: bauma.ch

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